Die Reformationsforschung konzentrierte sich in den letzten Jahrzehnten auf Städte und Fürsten. Studien zur Verbreitung der neuen Lehre in der ländlichen Gesellschaft sind hingegen selten und häufig von Vorurteilen überschattet. Anhand verschiedener Schwerpunkte – Gemeinde und Pfarrer, Kirchenverwaltung, Beziehungen zur Herrschaft, Stiftungen, Kirchenbau und Kirchenausstattung – wird in diesem Werk die Entwicklung der Reformation bei Bauern und Niederadligen in verschiedenen Herrschaftsgebieten Thüringens bis zum Jahre 1570 in den Blick genommen. Ausgehend von vorreformatorischen Frömmigkeitsformen lassen sich dabei im Vergleich von Schrift-, Bau- und Bildquellen die Veränderungen des kirchlichen Lebens in den Dörfern darstellen.
Über den Autor
Armin Kohnle ist Professor für Spätmittelalter, Reformation und Territoriale Kirchengeschichte an der Universität Leipzig.