Die griechische Polis ist die wohl wichtigste Urform staatlicher Organisation im Abendland. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung ist mit ihr die kulturelle Blüte des antiken Griechenlands verbunden.Diese spezielle Form des griechischen Stadtstaates war zudem die Keimzelle der Demokratie wie verschiedener anderer Verfassungsmodelle, die noch heute nachwirken.Die Polis entstand im 8. Jh. v. Chr. aus dörflichen Siedlungen, in denen die Bewohner sich zu einer Bürgergemeinde zusammenschlossen. Bei der Organisation staatlichen Lebens gab es immer wieder Rückschläge und Krisen: Hungersnöte, Bürgerkrieg und andere Formen des inneren Zwistes gefährdeten die Poleis. Aber sie führten auch zu immer neuen Lösungsansätzen, welche die Stadtstaaten schließlich zu einem großen Erfolgsmodell werden ließen. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung finden sich viele hundert dieser Gemeinwesen vor allem im östlichen Mittelmeerraum.
Über den Autor
Prof. Dr. Martin Zimmermann ist ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universität in München. Er leitete verschiedene Forschungsprojekte zu antiken Städten und forscht aktuell in der Umgebung der antiken Königsmetropole Pergamon.