Ist Martin Walser ein ‚geistiger Brandstifter‘, sein Roman ‚Tod eines Kritikers‘ ein antisemitischer Text? Was ist überhaupt ‚literarischer Antisemitismus‘? Der Verfasser zeichnet die für das deutsche Selbstverständnis so signifikante Walser-Debatte nach, um davon ausgehend den Blick zurück auf das Gesamtwerk des Autors zu richten. Er setzt akribische Lektüren gegen eine Philologie des Verdachts, aber auch gegen blinde Apologie. Sein Befund: Walsers in den 1990er Jahren offenkundig gewordenen Ressentiments sind selbst in jenen Werken angelegt, die längst zum Kanon der so genannten ‚Vergangenheitsbewältigung‘ zählen. Im Anhang ein Interview mit Martin Walser vom 15. Juli 2003. ‚Die Untersuchung von Matthias N. Lorenz macht der Spekulation und Mutmaßung ein Ende.‘ Wolfgang Benz.
Über den Autor
Dr. phil. Matthias N. Lorenz, wiss. Assistent an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld