Wer war Max Huggler? Wie prägte er die Kunstwelt des 20. Jahrhunderts? Huggler war von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre einer der wichtigsten Kunstmentoren und ein Wegbereiter der Moderne in Bern. Das Buch gibt zum ersten Mal einen umfassenden Einblick in sein Leben und sein Wirken für die Kunst. Es basiert auf Hugglers Entwürfen einer Autobiografie, die überraschende Einsichten in die Gedankenwelt des Kunsthistorikers geben, und auf umfangreichem Quellenmaterial.
Facettenreich, reich bebildert und immer in den zeitgeschichtlichen Kontext eingebettet schildert Michael Baumgartner Hugglers Tätigkeit an der Kunsthalle von 1932 bis 1944 sowie am Kunstmuseum Bern ab 1944, seinen Einsatz für die Überführung der Paul Klee- und der Herrmann Rupf-Stiftung in die Sammlung des Kunstmuseums Bern, seine Ankaufs- und Sammlungspolitik in den 1950er- und 1960er-Jahren sowie seine Kunst vermittelnde und akademische Tätigkeit an der Universität. Nicht zuletzt geht es um die Hintergründe von Hugglers Wirken als Leiter und Kurator vieler bahnbrechender Ausstellungen – etwa der grössten Ausstellung zu Lebzeiten Ernst Ludwig Kirchners (1933), aber auch der Propagandaausstellung des Dritten Reichs «Deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts» (1916). Damit rückt auch seine kunstpolitische Haltung gegenüber den Nationalsozialisten in Deutschland und die Kulturpolitik Berns in den 1930er- und 1940er-Jahren in den Fokus. Das Buch lässt ein Stück Schweizer Kunstleben lebendig werden und ermöglicht faszinierende Einblicke in die Kunst- und Kulturgeschichte der Schweiz und Europas im Übergang von Tradition zur Moderne.
Über den Autor
Michael Baumgartner, Dr., war von 1996 bis 2017 in verschiedenen Funktionen in der Paul Klee Stiftung und im Zentrum Paul Klee tätig. Von 2009 bis 2017 war er Chefkurator im Zentrum Paul Klee und Leiter der Abteilung Sammlung/Ausstellung/Forschung. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zu Paul Klee und der Kunst der Moderne. Obwohl seit Herbst 2017 im Ruhestand, ist er weiterhin aktiv in der Forschung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Seit 2020 beschäftigt er sich intensiv mit dem Nachlass von Max Huggler, mit dessen Leben und kunsthistorischem Wirken.