Ein vor den Kulissen eines pulsierenden Barcelona kühn, berauschend und lebendig erzählter Roman über politische und persönliche Träume und eine Generation, die danach strebt, die Geister der Vergangenheit hinter sich zu lassen und ihren Platz in einer sich verändernden Welt zu finden. Natàlia Miralpeix hat Spanien nach der Niederschlagung der Studentenrevolte Anfang der 1960er-Jahre verlassen. Zuerst ging sie nach Paris, wo sie den Mai 1968 erlebte, danach nach England. Nun, zwölf Jahre später, aufgerüttelt von den Neuigkeiten, dass der Anarchist Salvador Puig Antich vom Franco-Regime hingerichtet wurde, kehrt sie zurück nach Barcelona. Veränderung liegt in der Luft: Franco ist zwar noch an der Macht, aber die junge Generation schreibt Gedichte, hört Jimi Hendrix und träumt von einer freieren Zukunft. Die ältere Generation hingegen trägt die verborgenen Wunden des Bürgerkriegs und ihre vereitelten Träume mit sich herum. Dazu gehört auch Natàlias Familie, dieser Clan aus der bürgerlichen Mittelschicht, der durch Heirat und Geschäftsbeziehungen seit Jahrzehnten mit den regimetreuen Ventura-Clarets verbunden ist. Doch Natàlia weiß, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss, um sich davon befreien zu können und bereit zu sein, für eine neue Zeit.
Über den Autor
Montserrat Roig, geboren 1946 in Barcelona, gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller:innen Kataloniens. 1971 erschien ihr erster Erzählband, für den sie den renommierten Victor-Català-Preis erhielt, ihr erster Roman und Auftakt der Barcelona-Trilogie, Die Frauen vom Café Nuria, folgte 1972. Neben Als wir von den Kirschen sangen (1977) und Die violette Stunde (1980) veröffentlichte Roig noch zwei weitere Romane sowie mehrere Erzählbände und ein umfangreiches journalistisches Werk. Die vielfach ausgezeichnete und zeitlebens politisch aktive Autorin verstarb 1991 in Barcelona.