Ein burleskes Wintermärchen aus Russland
»Und so geschah es denn, dass es auf der ganzen Welt, kaum dass der Teufel den Mond in die Tasche gesteckt hatte, so finster wurde, dass man nicht einmal den Weg in die Schenke, geschweige denn zum Küsterhaus gefunden hätte.«
Was führt wohl, wundert sich die Hexe Solocha, der Teufel wieder im Schilde, der da klammheimlich den Mond vom Himmel stiehlt? Während im Dorf nach altem Brauch die Weihnachtssinger durch die Gassen ziehen, sinnt der Teufel auf einen ganz anderen Zeitvertreib: Dem Schmied Wakula, der sich über ihn lustig gemacht hat, will er einen gehörigen Denkzettel verpassen …
In Nikolai Gogols heiterer Weihnachtserzählung mischt sich Burleskes mit jenem märchenhaft-fantastischen Element, das seinen Geschichten ihren zauberhaften Charme verleiht.
Über den Autor
Nikolaj Gogol (1809-1852) wurde auf einem Landgut in der Ukraine geboren. 1828 ging er nach Petersburg, wo er eine Anstellung im Staatsdienst erhielt. Bereits seine ersten Erzählungen, die er 1831 veröffentlichte, waren ein Erfolg und verschafften ihm Zugang zu den literarischen Kreisen der Stadt. Ab 1831 unterrichtete er an einer Mädchenschule, später an der Universität. Er veröffentlichte weitere Erzählungen und Theaterstücke, die begeistert aufgenommen wurden; er selbst fühlte sich jedoch als bloßer Zeitkritiker missverstanden und lebte von 1836 bis 1848 mit kurzen Unterbrechungen im Ausland, überwiegend in Rom. Seine tiefe Religiosität stürzte ihn in den 1840er Jahren in eine Schaffenskrise. Sein einziger Roman «Die toten Seelen» erschien 1842; den zweiten Teil verbrannte er jedoch. Gogols einzigartige, kunstvolle Sprache, seine unnachahmliche Figurenzeichnung und der gedankliche Reichtum seiner Werke machten ihn zu einem Vorbild für folgende Dichtergenerationen.