Glauben und Wissen sind in zeitgenössischen Diskursen stark umkämpfte Begriffe, die im Zentrum des Selbstverständnisses der Moderne stehen.
Anders als in vielen aktuellen Diskussionen versucht Oliver Flügel-Martinsen nicht, Glauben und Wissen miteinander zu vermitteln, sondern zeigt, dass Leben in der Moderne bedeutet, jenseits von Glauben und Wissen leben zu lernen. Er entfaltet diese These in Auseinandersetzung mit Kant, Hegel, Nietzsche und Derrida und legt dar, dass diese die Grenzen von Glauben und Wissen hin zu einer prinzipiellen Ungewissheit überschreiten. Die Relektüre der Klassiker lässt sich so zum Entwurf einer Philosophie der Ungewissheit verdichten.
Über den Autor
Oliver Flügel-Martinsen (Prof. Dr.), geb. 1977, lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Bielefeld. Seine Forschungsinteressen sind Philosophie und Theorie der Moderne, Philosophie und Theorie der Sozialwissenschaften, Theorien des Politischen, Demokratietheorie, französische Philosophie und Sozialtheorie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart sowie (postmarxistische) Gesellschaftskritik.