Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie hat zur einer Wissensgesellschaft – führt, in der Informationen zu substanziellen Produktionsfaktoren geworden sind, da sich Wertschöpfungsketten mehr und mehr aus wissensintensiven Dienstleistungen zusammens- zen. Das Internet hat dabei in Fragen von Zugang zu und Verwaltung von Informationen eine enorme Bedeutung gewonnen. Informationsbestände, die nicht mindestens auch elektronisch und dabei vor allem auch über Internet-Technologien erreichbar sind, drohen über kurz oder lang in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Dabei sind insbesondere die Phänomene einer explosionsartigen Zunahme ubiquitär verfügbarer Informationen sowie der diskrimin- rungsfreie Zugang zu Informationen für jedermann erwähnenswert. Die einfache und mittlerweile kostengünstige Speicherung von Informationen (sowie deren Transport) hat dazu geführt, dass nahezu jede Information an jedem Ort der Welt verfügbar wird. Diese Informationen sind die Grundlage für Wissensprozesse, in deren Folge wiederum neue Informationen entstehen und verfügbar gemacht werden. Die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit diesem Phänomen der Informationszunahme und der daraus resultierenden Informationsüberflutung. Unter dem Oberbegriff „Informationslogistik“ behandelt daher eine Community von Forschern und Praktikern Lösungsmuster für eine intelligente Informatio- versorgung, die nur „die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“ zur Verfügung stellen soll. Einige Technologien in diesem Umfeld sind etwa die semantische Verschlagwortung oder die semantische Suche, um relevante Informationen auffinden zu können, sowie Personalisierungsstrategien oder Context Computing Ansätze, um identifiz- ren zu können, welche Informationen konkrete Personen zu einem Zeitpunkt benötigen oder um festzustellen, wie etwa momentane Arbeitssituationen oder Orte, an denen Personen sich befinden, den konkreten Informationsbedarf beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Informationsbedarf und Informationslogistik.- Ergebnisse einer Befragung zum ärztlichen Informationsbedarf und _verhalten.- Information Retrieval, Serviceorientierte Architekturen und Web Services: Grundlagen und Konzepte.- Kontextorientierte Informationsversorgung: Grundlagen, Modelle und eigener Ansatz.- Kontextmodell der Informationsversorgung in Behandlungsprozessen.- Konzeption und Implementierung einer informationslogistischen Kontextapplikation.- Überprüfung des Konzepts der kontextorientierten Informationsversorgung.- Fazit und Ausblick.
Über den Autor
Dr. Oliver Koch promovierte bei Prof. Dr. Ulrich Hasenkamp am Institut für Wirtschaftsinformatik der Philipps-Universität Marburg. Zurzeit leitet er die Abteilung Business Communication Management am Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST).