Wie in sämtlichen anderen Industrienationen, so steigt auch in Deutschland der Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften. Grund ist der anhaltende Strukturwandel hin zu einer forschungs- und wissensintensiven Gesellschaft. Bereits jetzt zeichnen sich jedoch Engpässe bei den qualifizierten Fachkräften ab: Die demografische Entwicklung wird das Problem noch verschärfen und zu einer spürbaren Verknappung des gesamtwirtschaftlichen Arbeitskräfteangebots insgesamt führen. Eine qualitäts- und quantitätsorientierte Reform des nationalen Bildungssystems sowie die Mobilisierung zusätzlicher, zumeist weiblicher Erwerbspersonen über eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ein Ansatz, dem zu begegnen. Dazu kommen müssen jedoch Instrumente einer selektiven Einwanderungspolitik, um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben und in einem „Braingain“ besonders ausgebildeter oder talentierter Menschen zu gewinnen. Die Studie beleuchtet die Thematik „Braingain/Braindrain“ von einem volkswirtschaftlichen Standpunkt, vergleicht internationale Erfahrungen und erarbeitet Empfehlungen für eine systematische Neugestaltung des deutschen Zuwanderungssystems.
Über den Autor
Dr.rer.pol. Oliver Koppel, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn, Dipl.-Volkswirt; 2000 – 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotion am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Universität zu Köln; seit 2005 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Referent für Innovationsökonomie innerhalb des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.
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Dr. rer. pol. Axel Plünnecke. Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen; von 1996 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Braunschweig und Promotion, zugleich Lehrbeauftragter an den Fachhochschulen Holzminden/Hildesheim und Wolfenbüttel sowie an der Privaten Fachhochschule Göttingen; seit 2003 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Arbeitsbereich „Bildungsökonomie“ und seit 2005 stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.