Mit dem Schlagwort der »Islamisierung« mobilisieren unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen ihre Anhängerschaft. Es dient auch dem Kampf gegen liberale Demokratien mit ihrem gesellschaftlichen Pluralismus. Im innergesellschaftlichen Kulturkampf verlangen dabei apokalyptische Nieder- und Untergangsszenarien nach fundamentalem Wandel.
Oliver Wäckerligs Netzwerkanalyse zeichnet eine transatlantische islamfeindliche Bewegung mit ihren Übergängen zur Mitte der Gesellschaft nach und zeigt eine organisatorische Kontinuität vom Anti-Kommunismus zur Islamfeindlichkeit auf. »Islam-Experten« stehen dabei in verschiedenen Rollen an den Scharnierstellen des Netzwerks und verbinden Akteure, Organisationen und Medien.
Über den Autor
Oliver Wäckerlig, geb. 1976, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) in St. Gallen und beschäftigt sich mit Religion und Öffentlichkeit sowie Religion und Gesundheit. Er studierte Soziologie und Religionswissenschaft und wurde im Fach Religionswissenschaft an der Universität Zürich promoviert.