Dieser Band widmet sich dem Recht der internationalen Beziehungen im europäischen Recht des Mittelalters in Krieg und Frieden. Hier wurden die Grundlagen für die Gültigkeit von Verträgen, die Behandlung von Staatsangehörigen wie auch von Migranten gelegt. Längst bevor es das Völkerrecht als Fach gab, wurden etwa das Recht zu Verhandlungen zwischen unabhängigen Stadtstaaten, zum Abschluss und der Wiederauflösung von (internationalen) Verträgen oder zum Durchzugsrecht von Heeren international wie national diskutiert. Das gleiche gilt auch für die Erörterung von Mindeststandards im internationalen Umgang mit Menschen als sogenanntes »ius humanitatis«. Ebenso werden dort die Rechte von Migranten behandelt wie Fragen der Staatsangehörigkeit oder Regeln für den Krieg. Auch wird deutlich, warum Europa den Kriegsgrund des »Heiligen Krieges« im Ergebnis ablehnte. An diesen Themen zeigt sich beispielhaft die allgemeine Entwicklung zu einer spezifisch völkerrechtlichen Literatur. Damit füllt der Band eine große Forschungslücke.
Über den Autor
Orazio Condorelli ist Professor für Kirchenrecht an der Universität Catania.