Der norddeutsche Jurist David Mevius zählt zu den großen europäischen Gestalten des Usus modernus. Hier wird erstmals sein gesetzgeberisches Hauptwerk in der von ihm verfassten Originalversion im Druck zugänglich gemacht. Der Schwerpunkt der Einleitung beleuchtet einzelne Stellen des Landrechtsentwurfs und führt das Gesetzesverständnis von Mevius, seine Rechtsquellenlehre und Gesetzgebungstechnik vor Augen. Die Editionsrichtlinien geben Aufschluss, in welcher Weise die philologischen Besonderheiten und die Unterschiede zwischen der Handschrift und dem frühneuzeitlichen Druck nachgewiesen sind. Das umfangreiche Register soll den Weg zur Quelle erleichtern. Die norddeutsche Rechtsgeschichte und die Landesgeschichte werden vielfache Hinweise auf die Lebens- und Rechtskultur der ländlichen Gesellschaft finden. Die Dogmengeschichte kann die Lösungen des Landrechtsentwurfs in die übergreifenden Strömungen des Usus modernus einordnen. Die inhaltliche Auswertung des mecklenburgischen Landrechtsentwurfs ist damit auf gesicherter Grundlage möglich.
Über den Autor
Peter Oestmann ist Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Münster.