Der Transhumanismus verfolgt das Ziel, die Grenzen der menschlichen Natur zu überschreiten – körperlich wie geistig. Durch den Einsatz verschiedener Technologien sollen die Leistungsfähigkeit erhöht, verlorene Fähigkeiten ersetzt oder gar neue erfunden werden. Aber ist diese Erweiterung des Menschen tatsächlich eine Verbesserung oder nicht viel eher eine Abkehr vom gerade Menschlichen und so Hinwendung zur Maschine?
Während Stefan Lorenz Sorgner davon überzeugt ist, dass in dieser Überschreitung die Chance einer besseren Welt und eines optimierten Lebens liegt, warnt Philipp von Becker vor den Gefahren eines technologiegetriebenen Transhumanismus als letztem großem Traum eines sinnentleerten, autoritären Kapitalismus, der Überwachung und Entmenschlichung auf die Spitze treibt.
Wer sich eine kritische und fundierte Meinung zu den drängenden Fragen unserer Zeit bilden will, kommt an der Reihe ‚Streitfragen‘ nicht vorbei!
Über den Autor
Dr. Lea Mara Eßer studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Politologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit der Sprachphilosophie Walter Benjamins. Während des gesamten Studiums wirkte sie an zahlreichen Theaterstücken mit, die u.a. am Staatstheater Dresden, den Sophiensælen Berlin und dem Mousonturm in Frankfurt am Main Premiere feierten. 2019 erhielt sie den Eos-Preis für philosophische Essayistik für einen Text zu Kierkegaards Authentizitätsbegriff. Sie promovierte am Frankfurter Institut für Sozialphilosophie zu Arendts Begriff des Guten ("Vom Schweigen des Guten. Hannah Arendts Theorie der Menschlichkeit").