Die deutschsprachige Poetry-Slam-Szene feiert ihr 25-jähriges Jubiläum, Lektora sein 15-jähriges – das halten wir für den passenden Zeitpunkt, um euch die schönsten Texte zu zeigen, die unsere Autor*innen in den letzten fünf Jahren aufs Papier gebracht haben.
Unter den insgesamt 28 Texten tummeln sich wie immer ein paar Klassiker der Slam-Poesie, wie beispielsweise ‚Zeit für Lyrik‘ von Sebastian 23, ‚Was wäre wenn‘ von Björn Högsdal oder ‚Der Pfad zur Erleuchtung‘ von Jan Philipp Zymny. Ebenso im Fokus dieser Anthologie stehen jedoch die Newcomer und Erstautoren der Slamszene: Leticia Wahl, Henrik Szanto, Jean-Philippe Kindler u. v. m. Zu den einzelnen Texten finden sich auch die jeweiligen Autorenbiographien und als besonderer Bonus ein Kommentar der Autorin oder des Autors zu ihrem oder seinem jeweiligen Text.
‚Die ultimative Poetry Slam Anthologie II‘ gewährt euch einen Einblick in die verschiedensten Arten und Formen der Slamkunst, ob Anfänger*innen, fortgeschrittene*r Slam-Besucher*innen oder Leser*innen mit wissenschaftlichem Interesse – in diesem Querschnitt der Szene ist für jeden was dabei.
Über den Autor
Larissa ‚Larry‘ Tiboka aka Tiesbohnenkamp wurde 1992 mit einem Namen ostwestfälischer als die Lippe selbst geboren. Ihre Jugend verbrachte sie im eher mittelschönen Gütersloh und wollte damals eigentlich nur eins: weg. Schauspielerin werden und auswandern oder Autorin werden und auswandern oder einfach irgendeinen Beruf ergreifen und auswandern. Hauptsache in die Ferne.
Da liegt es nahe, dass es sie zum Studium nur eine Stadt weiter nach Paderborn getrieben hat. Kurze Zeit versuchte sie sich am Studium der Theaterwissenschaft im tatsächlich schönen Leipzig, was sie aber aus Gründen nicht beendete. Sie kehrte wieder zur Medienwissenschaft nach Paderborn zurück. Dort schloss sie schließlich den Bachelor in Me Wi und Englisch ab, aber nicht bevor sie nicht ein Praktikum im Lektora-Verlag absolvierte. Darauf folgten dann der Master und ein Volontariat bei Lektora. Danach kümmerte sie sich um alles, was mit Hashtags, clicks per view, Followern und Marketing zu tun hat. Den Verlag musste sie zwar inzwischen leider hinter sich lassen, wird die beiden Lektora Girls und ein Stück Poetry Slam aber immer im Herzen bewahren.
Ansonsten ist Larissas momentanes Leben geprägt von ihrer Arbeit im Kino, ihrer Masterarbeit und ein kleines bisschen Freizeit, die sie gerne mit Büchern, Backen und ihren zwei Katern (#proudcatmom) verbringt.
Nachdem Denise ‚Denzen‘ Bretz (*1995) mit fünf Jahren das Lesen für sich entdeckte, wollte sie nie wieder damit aufhören. Auch wenn die exakte Jobbezeichnung noch nicht ganz ausformuliert war (Autorin? Bibliothekarin?), stand eines schon immer fest: Es müsste später irgendwie mit Büchern gearbeitet werden. Sie fühlte sich weder in der Schule noch in der Uni besonders wohl: Mit Ach, Krach und morgendlichen Anrufen wurde das Abitur halbwegs bestanden, das Studium lief eher auf Sparflamme neben dem Job in der Gastronomie, bis sich über Lektora endlich eine Tür in die richtige Richtung öffnete. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie genau man sich als Verlag auf Poetry Slam spezialisieren konnte, aber Buchstaben auf Seiten ergeben bekanntlich immer ein Buch. Drei Monate Praktikum, ein Jahr Volontariat und eine ganze Menge Manuskripte später macht sie heute mit Verlagsleiter Karsten Strack gemeinsame Sache und steckt als Lektorin ihre ganze Leidenschaft fürs geschriebene Wort in die Textsammlungen der deutschsprachigen Slam-Poet*innen, scoutet neue Talente auf den deutschsprachigen Meisterschaften und fühlt sich pudelwohl auf der Leipziger Buchmesse.
In ihrer Freizeit schwirrt sie als Theken-, Social-Media- und Foto-Hummel auf den Slam-Veranstaltungen in Bielefeld und Paderborn umher und übt heimlich vorm Spiegel, um irgendwann selbst mal auf einer Bühne stehen zu können.