Fern – so erscheinen vielen Menschen, insbesondere Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund, die Eliten in der Bundesrepublik Deutschland. Die Beiträge des Bandes untersuchen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, ob dieser verbreitete Eindruck zutrifft und warum es ihn gibt. Die Analysen zeigen einerseits auf, in welchen Sektoren der Gesellschaft und warum Ostdeutsche und Menschen mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert sind. Andererseits wird diskutiert, welche Folgen das für die politischen Einstellungen hat und wieso das ein gesellschaftliches Problem ist. Dafür wurden u.a. mehr als 2.800 Lebensläufe von Inhaber*innen wichtiger Führungspositionen erhoben sowie Interviews mit Elitenangehörigen und eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Den Band beschließen Handlungsempfehlungen für den weiteren gesellschaftspolitischen Umgang mit der Unterrepräsentation dieser, aber auch anderer unterprivilegierter Bevölkerungsgruppen.
Inhaltsverzeichnis
Die Unterrepräsentation von Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund in den Eliten. Eine Einführung.- Positionsauswahl der Elitenstudie 2020 – Sample Report.- Ausmaß und Persistenz personeller Unterrepräsentation in den Eliten Deutschlands.- Bildung und Beruf in der Elitenrekrutierung als Ursache für personelle Unterrepräsentation – die ostdeutsche Bevölkerungsgruppe.- Vergeschlechtlichte Macht. Das (intersektionale) Geschlechterverhältnis in bundesdeutschen Eliten.- „Ich guck mir den Chef an und denke: Was der kann, kann ich auch!“ Selbstauskünfte und Karrierebewertungen von Eliteangehörigen.- Eliten und personelle Unterrepräsentation aus Sicht der Bevölkerung – Wahrnehmung, Bewertung, Folgen.- Elitenskepsis im Osten? Befunde einer Distanz.- Wege aus der Unterrepräsentation: Resümee und gesellschaftspolitische Handlungsempfehlungen.
Über den Autor
Dr. Raj Kollmorgen ist Professor für Management sozialen Wandels und Prorektor Forschung der Hochschule Zittau/Görlitz.
Dr. Lars Vogel leitet den Arbeitsbereich Empirische Methoden und Politische Soziologie am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig.
Dr. Sabrina Zajak ist Leiterin der Abteilung Konsens & Konflikt am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung De ZIM e.V. und Professorin für Globalisierungskonflikte, soziale Bewegungen und Arbeit am Institut für Soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum.