Die Praxis des Menschen – seine Kultur – ist nicht so sehr ‚Gestaltung der Welt‘ als vielmehr ‚Gestaltung zur Welt‘ (Cassirer). Kultur ist ein Netz aus Möglichkeiten und Bedeutungen, durch die Kultur findet das Verhältnis des Menschen zur Welt seinen Ausdruck. Der Kulturphilosophie kommt die Aufgabe zu, dieses Verhältnis näher zu bestimmen. Sie ist so eine Hermeneutik der Gesamtwirklichkeit. Die Beiträge zum Schwerpunktheft Kulturphilosophie gehen eine solche Verhältnisbestimmung an. Sie fragen exemplarisch nach dem Stellenwert von Pluralität und Essenz, von Geist, Natur und Geschichte und erinnern an die Aufgabe der Kulturphilosophie, ihre Zeit in Gedanken zu fassen.
Über den Autor
Dirk Westerkamp ist Professor für theoretische Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und Mitherausgeber der »Zeitschrift für Kulturphilosophie«. Zuletzt erschien in der »Blauen Reihe«: Sachen und Sätze. Untersuchungen zur symbolischen Reflexion der Sprache (2014).