In der Studie ‚Der König der Welt‘ befasst sich René Guénon mit der äußeren Erscheinung des höchsten Prinzips in unserer Welt, die sich innerhalb der zeitlichen Zyklen in Form verschiedener geistiger Zentren manifestiert. Viele traditionelle Symbole wie z. B. der Heilige Gral sind eng mit ihrem Erscheinen und Verschwinden sowie der Suche nach ihnen verbunden. Ihr Verständnis ist eine wesentliche Grundlage für die Erkenntnis der wahren geistigen Zusammenhänge in der uns umgebenden Welt.
Die zweite in diesem Band enthaltene Studie Guénons, ‚Geistige Autorität und weltliche Macht‘, setzt ihren Schwerpunkt auf den hierarchischen Aufbau einer traditionellen Gesellschaft und dabei insbesondere auf das richtige Verhältnis zwischen der geistigen Autorität und der weltlichen Macht. Dieses Wissen ist in der modernen Welt völlig verschwunden, was ein wesentlicher Grund für die allgegenwärtigen Fehlentwicklungen und den geistigen Verfall darstellt, der für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft in den vergangenen Jahrhunderten so kennzeichnend ist.
Beide Studien befassen sich eingehend mit grundlegenden Themen der traditionellen Lehre und sind essentiell für ihr Verständnis. Guénon ist zu danken, dass er diese im modernen Westen unbekannte Wahrheiten in aller Klarheit wieder zugänglich gemacht hat.
Der vorliegende Band ‚Der König der Welt / Geistige Autorität und weltliche Macht‘ stellt zusammen mit den Bänden ‚Osten und Westen‘, ‚Die Krise der modernen Welt‘ sowie ‚Die Herrschaft der Quantität und die Zeichen der Zeit‘ Guénons grundlegende Kritik an der modernen westlichen Zivilisation dar. Gleichzeitig sind diese Bände auch die notwendige Grundlage, um die von Guénon vertretene traditionelle Geisteshaltung verstehen und verinnerlichen zu können, die er in seinen weiteren Werken über den Hinduismus, den Taoismus, das Christentum, den Islam sowie in Betrachtungen zur Metaphysik, Initiation und Symbolik im Allgemeinen vertieft. Nach über 20 Jahren der Vorbereitung sind die meisten dieser Werke nun erstmals in deutscher Sprache zugänglich und ermöglichen es, dem interessierten deutschsprachigen Leser tiefer in die traditionelle Denkweise und die Lehre der metaphysischen Prinzipien vorzudringen.
Über den Autor
René Guénon (1886-1951) sah sich als Übermittler und Botschafter einer traditionellen Lehre, die seit Anfang der Menschheitsgeschichte unverändert wirkt. Die in ihr enthaltenen Wahrheiten zeigen sich als metaphysische oder göttliche Prinzipien, die je nach Zeit und Ort in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Sie bilden die Grundlage dessen, was man in den einzelnen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus, Islam oder Christentum heute noch finden kann. Seit 1909 veröffentlichte er eine Vielzahl an Artikeln und Bücher und unterhielt bis zu seinem Tod einen regen Briefverkehr mit seinen Lesern. Seine Werke hatten nie einen großen Leserkreis, führten aber dennoch dazu, dass die traditionelle Sichtweise im modernen Westen wiederentdeckt wurde und sich verbreiten konnte.