Der Band ‚Traditionelle Symbolik‘ vereint Untersuchungen, die René Guénon zwischen 1926 und 1950 in verschiedenen französischen Zeitschriften zum Thema der traditionellen Symbolik veröffentlicht hat. Ihnen gemeinsam ist der Versuch, dem Leser verschiedene Aspekte jener Symbolik näher zu bringen, die über den weltlichen oder religiösen Bereich hinausgeht. So ist das Kennzeichen dessen, was man als traditionelle Symbolik bezeichnet, die ihren Symbolen innewohnende metaphysische Bedeutung. Durch sie wird ihre direkte Verbundenheit mit den höchsten geistigen Wahrheiten deutlich, von denen sich diese Symbole ableiten. Sie vermitteln dem, der über die notwendigen Vorkenntnisse und die geeigneten geistigen Fähigkeiten verfügt, einen Eindruck des ‚Unausdrückbaren‘ oder des höchsten metaphysischen Prinzips.
Diese höchste Bedeutung der Symbolik ist heutzutage jedoch im Westen weitgehend verloren gegangen. Guénons Untersuchungen sind daher ein wertvoller Beitrag, dieses Wissen, das früher in der traditionellen Wissenschaft und Symbolik noch präsent war, in unserer Zeit wiederzubeleben. Mit der Veröffentlichung der vorliegenden Sammlung über ‚Traditionelle Symbolik‘ steht ein profundes Werk über verschiedenste Arten und Aspekte der Symbolik zur Verfügung, dessen breites Themenspektrum in heutiger Zeit seinesgleichen sucht. Auch jene Leser, die sich bereits eingehender mit den Studien Guénons beschäftigt haben, werden hier eine Fülle neuer und vertiefender Informationen zur vielfältigen und komplexen Bedeutung der Symbolik und ihrer Verbindung zur Metaphysik finden.
Nach über 20 Jahren der Vorbereitung macht die 14-bändige deutsche Ausgabe die meisten Veröffentlichungen René Guénons erstmals in deutscher Sprache zugänglich und ermöglicht es, dem interessierten deutschsprachigen Leser tiefer in die traditionelle Denkweise und die Lehre der metaphysischen Prinzipien vorzudringen.
Über den Autor
René Guénon (1886 -1951) sah sich als Übermittler und Botschafter einer traditionellen Lehre, die seit Anfang der Menschheitsgeschichte unverändert wirkt. Die in ihr enthaltenen Wahrheiten zeigen sich als metaphysische oder göttliche Prinzipien, die je nach Zeit und Ort in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Sie bilden die Grundlage dessen, was man in den einzelnen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus, Islam oder Christentum heute noch finden kann. Seit 1909 veröffentlichte er eine Vielzahl an Artikeln und Bücher und unterhielt bis zu seinem Tod einen regen Briefverkehr mit seinen Lesern. Seine Werke hatten nie einen großen Leserkreis, führten aber dennoch dazu, dass die traditionelle Sichtweise im modernen Westen wiederentdeckt wurde und sich verbreiten konnte.