In seinen atmosphärisch dichten Erzählungen »Schmetterlinge«, »Switchhitter« und »Paradies« findet Robert Prosser für historische wie aktuelle Stoffe eine überzeugende, meisterhafte Komposition, angelegt als spannungsreiches Spiel mit Fakt und Fiktion.
Schmetterlinge: ein Flügelschlag in der Geschichte der jungen Vorkosterinnen von Hitler zwischen Essen und Bangen – in jedem Gericht könnte das Gift sein, jeden Tag. Der Krieg im Hintergrund als fernes Flugzeugbrummen.
Switchhitter: Boxkämpfe in leerstehenden Fabrikhallen in Manchester, die Wetten, das Toben des Publikums. Nicht ums große Geschäft geht es hier, es zählt der Kick, ein Aufbegehren der Körper, ein Abtrotzen von Leben.
Paradies: Was ist die Schönheit eines Ortes, was Freiheit? Die Existenz des Dichters und Naturforschers Eugène Marais aus Südafrika zeigt sich während seiner selbst gewählten Isolation auf dem Hochplateau des Waterbergs in seiner ganzen Zerbrechlichkeit. Morphiumsucht, ein Plagiatsfall und Selbstmord beenden ein Leben abseits des Ruhms.
Randfiguren, Naturextreme, Gewalt, das sind die Themen des Autors Robert Prosser, die er souverän und soghaft umsetzt.
Robert Prosser schreibt rasant, vielschichtig, bildmächtig – einfach beeindruckend.
Über den Autor
Robert Prosser, geboren 1983 in Tirol. Studium der Komparatistik und Kultur- und Sozialanthropologie in Innsbruck und Wien. Längere Aufenthalte in Asien, in der arabischen Welt und in England. Teil der Innsbrucker Lesebühne Text ohne Reiter. Österreichischer Kurator von Babelsprech – Junge deutschsprachige Lyrik. Einige Auszeichnungen, darunter Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin (LCB) 2014, Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung 2014, Reinhard-Priessnitz-Preis 2014. Veröffentlichte bisher im Klever Verlag die Prosadichtungen »Strom« (2009) und »Feuerwerk« (2011) sowie den Roman »Geister und Tattoos» (2013).