Schon kurz nach dem staatlichen Ende der Ud SSR zeigte die Debatte um Francis Fukuyamas These vom ‚Ende der Geschichte‘, dass sich die Wahrnehmung der Politikgeschichte grundlegend verändert hatte. Man nahm an, die Demokratie würde sich allerorts durchsetzen. Als rund 30 Jahre später der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, war diese Annahme im gesamten Westen so weit verbreitet, dass führende englischsprachige Einführungen in die Geschichtswissenschaft die politische Geschichte überhaupt nicht mehr berücksichtigten.
Die von Rolf-Ulrich Kunze vorgelegte Bilanz der Politikgeschichte zielt darauf ab, ihre Relevanz als Orientierungswissenschaft für das politische Handeln in Frieden und Krieg, in Demokratie und Diktatur, innerer und äußerer Politik wieder sichtbar zu machen. Er zeigt auch das Verhältnis zu anderen universellen Betrachtungsweisen auf.
Über den Autor
Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze lehrt Neuere und Neueste Geschichte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).