Das Lehrbuch befasst sich mit Sozialisation und informellem Lernen als lebenslangen Aneignungsprozessen. Gesellschaftlich führen diese zu Sozialem Wandel. Individuell beeinflussen sie die Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Erforschung zielt auf das Erfassen sozialer Ungleichheiten und den pädagogischen Umgang mit sozialer Differenzierung. Hiervon gehen die Bildungschancen Erwachsener aus.
Die Autoren führen in die Diskurse der Sozialisationsforschung ein. Ihr Blick richtet sich dann auf die Kontexte Familie, Hochschule, Beruf, Medien, Kultur und Freizeit. Diese prägen über Kindheit und Jugend hinaus auch Lernprozesse im Erwachsenenalter und verursachen unterschiedliches Bildungsverhalten. Sozialisations- und Lernforschung enthalten so wichtiges Wissen für die Erwachsenen- und Weiterbildung.
Die von Rudolf Tippelt und Bernhard Schmidt-Hertha aufgegriffenen Ansätze der Milieu- und Alternsforschung wurden erfolgreich in die Forschung zur Erwachsenen- und Weiterbildung integriert. Das Buch liefert aufschlussreiche Hinweise für teilnehmerorientierte Angebotsgestaltung.
Inhaltsverzeichnis
Einblick in die Kapitel 7
Einleitung 10
TEIL 1
Erkunden – Begriffe und theoretische Grundlagen
1 Sozialisation, Interaktion und Gesellschaft 14
1.1 Sozialer Wandel und Sozialisation 15
1.2 Struktur- und differenzierungstheoretische Ansätze der Sozialisation 16
1.3 Interaktionistische Sozialisationsforschung 20
1.4 Zusammenfassung 22
2 Sozialisation, Lebenswelt und Gesellschaft 24
2.1 Habitus, kulturelles und soziales Kapital – die feinen Unterschiede der Ungleichheit 25
2.2 Lebensweltforschung als sozialisationstheoretische Basis 27
2.3 Zusammenfassung 31
3 Sozialisation und individuelle Entwicklung 34
3.1 Entwicklungstheoretische Ansätze 35
3.2 Bindungstheoretische Konzepte der Entwicklung und Sozialisation 36
3.3 Sozial-ökologische Perspektive der Sozialisationsforschung 39
3.4 Zusammenfassung 42
4 Informelles Lernen und dessen Einbettung in pädagogische und politische Diskurse 44
4.1 Was ist informelles Lernen? 45
4.2 Formen, Prozesse und Ergebnisse informellen Lernens 47
4.3 Selbstorganisiertes und Erfahrungslernen 50
4.4 Zusammenfassung 51
TEIL 2
Erforschen und Vermitteln – Kontexte von Sozialisation und informellem
Lernen und deren Bedeutung für die Erwachsenen- und Weiterbildung
5 Sozialisation und informelles Lernen in Kindheit und Familie 56
5.1 Sozialisation und informelles Lernen als lebenslanger Prozess 57
5.2 Sozialisation in der Familie 58
5.3 Sozialisation in Kindertagesstätten und Grundschulen 61
5.4 Sozialisation Erwachsener in der Familie 63
5.5 Informelles und intergenerationelles Lernen in der Familie 64
5.6 Zusammenfassung 65
6 Sekundäre Sozialisation und informelles Lernen in Bildungseinrichtungen 68
6.1 Sozialisation in der Schule 69
6.2 Sozialisation in der Hochschule 71
6.3 Informelles Lernen in den formellen Kontexten Schule und Hochschule 74
6.4 Zusammenfassung 77
7 Tertiäre Sozialisation und informelles Lernen im Beruf 78
7.1 Berufliche Sozialisation 79
7.2 Informelles Lernen in der beruflichen Ausbildung und am Arbeitsplatz 81
7.3 Validierung und Anerkennung informell erworbener Kompetenzen 84
7.4 Zusammenfassung 85
8 Geschlechtersozialisation und Geschlechterdifferenzen im informellen Lernen 88
8.1 Soziale Konstruiertheit des Geschlechts 89
8.2 Geschlechtsspezifische Sozialisation in der Kindheit 90
8.3 Geschlechtsspezifische Sozialisation und informelles Lernen im Erwachsenenalter 92
8.4 Zusammenfassung 94
9 Mediensozialisation und informelles Lernen mit Medien 96
9.1 Mediennutzung und Mediensozialisation 97
9.2 Lernen mit Medien 100
9.3 Zusammenfassung 102
10 Sozialisation und informelles Lernen in Kultur und Freizeit 104
10.1 Freizeitforschung und kulturpädagogische Aktivitäten 105
10.2 Bürgerschaftliches und freiwilliges Engagement 106
10.3 Zusammenfassung 109
TEIL 3
Erforschen von sozialer Ungleichheit als Herausforderung für die Praxis
der Erwachsenen- und Weiterbildung
11 Soziostrukturelle und generative Rahmenbedingungen 114
11.1 Soziale Herkunft und Bildungshintergrund 115
11.2 Generationszugehörigkeit und Alter 116
11.3 Zusammenfassung 122
12 Soziale Unterschiede von Sozialisation und informellem Lernverhalten im Erwachsenenalter 124
12.1 Soziokulturelle Rahmenbedingungen und Sozialisation in sozialen Milieus 125
12.2 Beschreibungen der sozialen Milieus 128
12.3 Milieus der Migrantinnen und Migranten 131
12.4 Zusammenfassung 132
TEIL 4
Perspektiven für Forschung und Praxis
13 Traditionelle Fragestellungen und neue Herausforderungen 136
13.1 Ausgewählte Perspektiven für eine forschungs- und evidenzbasierte Erwachsenenbildungspraxis 137
13.2 Folgerung: Quer- und längsschnittliche Analyse 143
13.3 Zusammenfassung 145
Glossar 147
Literatur 150
Abbildungen 160
Lösungsvorschläge für ausgewählte Aufgaben 161
Autoren 163
Über den Autor
Herr Prof. Dr. Schmidt-Hertha ist Lehrstuhlinhaber an der LMU München, Gründer und Koordinator des Europäischen Forschungsnetzwerks “Education and Learning of Older Adults (ELOA)” .