Die Weltfinanzkrise von 2008 hat die globale Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Die Wurzeln dieser Erschütterung sind vom Prozess der wirtschaftlichen Globalisierung und Deregulierung der Märkte nicht zu trennen. Wie werden die zugehörigen Entwicklungen und Erfahrungen jeweils in Ost und West konzeptualisiert und kommunikativ begleitet? Exemplarisch soll hier der kommunikative Reflex der genannten Ereignisse erfasst werden, insofern er in einschlägigen Texten ausgewählter prominenter Presseorgane in Deutschland bzw. China prozessbegleitend manifest ist. Untersucht wird der Zeitrahmen von 1992 bis 2012, speziell die Resonanz auf die globalen Transformationsprozesse nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion (1990-1992), auf die Asienkrise (1997-1999), auf das Platzen der ‚Dotcom-Blase‘ (2000-2002) sowie auf die aktuelle Weltfinanzkrise (2008-2012). Die Untersuchung liefert einen Einblick dazu, wie das wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Handeln maßgebender Akteure in den Texten reflektiert, kommentiert und bewertet wird. Methodisch greift die Untersuchung das Verfahren der linguistischen Frame-Analyse auf und verbindet dieses auf innovative Weise mit Verfahren der qualitativen Forschung aus den Sozialwissenschaften.
Über den Autor
Rui Li, Universität Heidelberg.