Wie alt ist der Wettbewerb? Begann er mit Kain und Abel? Mit den Olympischen Spielen in der Antike? Vermutlich ist er dem Menschen seit Urzeiten innewohnend. Man denke nur an Thomas Hobbes, Spruch – Der’Mensch ist dem Mensch ein Wolf.‘ Sandra Richter, Germanistik-Professorin in Stuttgart, beleuchtet die ganze Bedeutungsbreite des Begriffs Wettbewerb. Den perfekten Wettbewerb gibt es nicht. Richter bezieht die Werke der Weltliteratur von Grimmelshausen bis Zola, von Goethe bis Upton Sinclair und von Thomas Mann bis Wolfgang Herrndorf in ihre Überlegungen ein und verbindet die großen Denker der Ökonomie wie Locke, Marx und Schumpeter mit den Schildbürgern, Nathan dem Weisen und den Buddenbrooks. ‚Wir befinden uns in einem Wettbewerbsdilemma. Ganz ohne Wettbewerb geht es nicht – und nur mit ihm auch nicht.‘ Die Grenzen des Wettbewerbs verlaufen entlang der Menschlichkeit: der Gefühle, Werte und Kulturen. Sandra Richter gelingt Einzigartiges – sie entdeckt die legendäre ‚unsichtbare Hand‘ von Adam Smith mit Hilfe der Weltliteratur.
Über den Autor
Sandra Richter, geboren 1973, ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin. Im Jahr 2005 verliehen ihr das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die DFG den Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Seit 2008 ist sie Professorin und Leiterin der Abteilung Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart. Sie ist Mitglied im Wissenschaftsrat und berät die Bundesregierung und die Bundesländer zum Thema Hochschulen, Wissenschaft und Forschung. Zuletzt erschienen von ihr u. a. Lob des Optimismus (2009) und Hamburg.Eine Metropolregion zwischen Früher Neuzeit und Aufklärung (2012). 2011 erschien von ihr in der Reihe ZEIT Akademie der Lehrgang ‚Literatur‘.