Geschichte der Sozialen Arbeit bedeutet nicht nur das Erzählen einer Geschichte. Dieser Geschichte liegen historische Quellen zugrunde, die genutzt wurden oder nicht genutzt werden konnten. Es werden Perspektiven relevant, die aus der jeweiligen Gegenwart Sachverhalte sehen oder auch nicht. Methoden der Nutzung der Quellen können Perspektiven eröffnen oder müssen sich erklären.
Der vorliegende Band diskutiert Zugänge zu Geschichte und Erinnern, konkrete historische Konstellationen, spezifische historische Quellen und ihre Deutungsmöglichkeiten sowie Ansätze, wie das Wagnis historischer Rekonstruktionen als Bildung im Sinne der Menschenrechte verstanden werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Scheitern als konstruktiver Weg? – Geschichte, Erinnern, Menschenrechte. – Soziale Arbeit und Nationalsozialismus. – Zur instrumentellen Vernunft des Erinnerns. – Historische Konstellationen Sozialer Arbeit während und nach dem Nationalsozialismus. – Fürsorge im Nationalsozialismus. – Wofür forschen zu Zwangssterilisationen und Tötungen in Bethel in der NS-Zeit? – Einblicke in das Nachtleben einer Anstalt. – Kritisches Verstehen? – Erinnerung und Fotografie. – Archivbildung als Form des Erinnerns? – Tiefenhermeneutik als Methodologie und Methode. – Erinnern durch Bildung. – Erinnern aus der weißen Hand befreien. – Fragen der Perspektive. – „Cirque du Soleil“.
Über den Autor
Prof. Dr. Sandro Bliemetsrieder lehrt und forscht mit der Denomination Sozialpädagogik, Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erziehung und Bildung als sozialpädagogische Aufgaben an der Fakultät für Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf Menschenrechtsbildung im Kontext Sozialer Arbeit und Schule.
Prof. Dr. Gabriele Fischer lehrt und forscht mit der Denomination Gender, Migration und Diversity an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt auf Erinnern und Erinnerungspraktiken im Kontext rechtsextremen Terrors.