„Mathematik ist abstrakt und deshalb schwer zu lernen!“ – so die oft gehörte und zu lesende Einschätzung zum Schulfach und zur Wissenschaftsdisziplin Mat- matik. Umso erstaunlicher ist es, dass die Wissenschaft vom Lehren und Lernen von Mathematik, die Didaktik der Mathematik, relativ wenig weiß über die am weitesten verbreitete konkrete Darstellung von Mathematik, nämlich über Sch- bücher. Noch weniger weiß man über die Art und Weise, wie Nutzer und Leser dieser Bücher, insbesondere die Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen, mit ihnen umgehen. Eben diese gravierende Wissenslücke versucht die vorliegende Dissertation von Sebastian Rezat zu verkleinern. Unter Berücksichtigung der sporadisch vorhandenen Literatur zu Mat- matik-Schulbüchern und deren Nutzung durch Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler wird zunächst eine Beschreibung der Struktur von Mathematik-Schulbüchern für die Sekundarstufen, d. h. für die Klassen 5 bis 12/13 allgemeinbildender Schulen, entwickelt. Schon diese Beschreibung lohnt einen Blick in die Dissertation, weil sich dort eine wohl strukturierte Darstellung der Textsorten findet, die deutsche Mathematik-Schulbücher anbieten. Der – zug auf die internationale Literatur zeigt außerdem, dass die Mathematik- Schulbücher Deutschlands durchaus als repräsentativ für die internationale Schulbuch-Szene anzusehen sind.
Inhaltsverzeichnis
Forschungsanliegen und Zielsetzung.- Theoretische Grundlagen der Untersuchung.- Analyse des Artefakts ‚Mathematikschulbuch’.- Empirische Untersuchung zur Nutzung des Mathematikbuches durch Schüler.- Das Mathematikschulbuch als Instrument zum Lernen von Mathematik.- Fallrekonstruktion auf Grundlage der Instrumentationstypen.- Nutzertypologie.- Fazit.
Über den Autor
Dr. Sebastian Rezat promovierte bei Prof. Dr. Rudolf Sträßer am Institut für Didaktik der Mathematik der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er ist Träger des Förderpreises der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik 2010.