Unstete Beschäftigungsverhältnisse, fragile Wissenschaftslaufbahnen, unberechenbare Berufsperspektiven – das deutsche Wissenschaftssystem ist durch ein Selektions- und Fluktuationsprinzip gekennzeichnet. Knapp ein Fünftel der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen verließ 2009 die Universität nach im Durchschnitt 4, 5 Jahren und 3, 6 gestückelten Verträgen. Diese personelle Fluktuation beschreiben die Autorinnen mit der Metapher der Reisenden, die eine Zeit lang im wissenschaftlichen Zugsystem mitfahren und an unterschiedlichen Stationen aussteigen. Ein kleiner Teil steigt wieder ein und führt die Reise fort. Anhand der Personaldaten von 18 Universitäten werden die Vertragsbiografien und Ausstiegsgründe dieser Drop-Outs rekonstruiert und mit einer Online-Befragung und Interviews ihr weiterer Verlauf und ihre Mobilität erforscht. Im Fokus stehen dabei die Promotions- und Post-Doc-Phase im internationalen Vergleich, die ungleichen Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Karriere von habilitierten Frauen und Männern sowie die Ressourcen- und Beanspruchungssituation von promovierten Uni-Beschäftigten bzw. Drop-Outs.
Über den Autor
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, Zentrum für Hochschul Bildung der TU Dortmund Kirsten Heusgen, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin Zentrum für Hochschul Bildung der TU Dortmund Dr. Ramona Schürmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin Zentrum für Hochschul Bildung der TU Dortmund Dipl.-Ing. Petra Selent, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin Zentrum für Hochschul Bildung der TU Dortmund