Das Buch behandelt den Tragwerksentwurf von Hochbauten. Es ist ein Arbeitsbuch für Architekten und Ingenieure (und Studierende beider Fachrichtungen), in dem der Entwurfs- und Planungsprozess von ausgeführten Bauten dargestellt wird.
Es werden Bauaufgaben der unterschiedlichsten Nutzungen mit ihren Tragkonstruktionen und den jeweiligen Randbedingungen erörtert und erläutert; aus den Lösungen werden allgemeingültige Prinzipien formuliert. Unter den zahlreichen deutschen und ausländischen Architekten, mit denen gemeinsam entworfen oder deren Entwurf konstruktiv umgesetzt wurde, finden sich viele bekannte Namen. Gleichzeitig wird ein Einblick in die Arbeitsweise des Ingenieurs Stefan Polónyi und seines Teams gegeben.
Die 1. Auflage des Buches aus dem Jahr 2003 wurde für diesen Nachdruck um ein neues Vorwort von Stefan Polónyi, sowie ein Geleitwort von Matthias Sauerbruch und Klaus Bollinger ergänzt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Aufgaben des Tragwerkplaners –
Entwurfsprinzipien für Tragkonstruktionen
Wohnbauten
Verwaltungs- und Geschäftsbauten
Bauten des Verkehrswesens
Krankenhaus
Industriebauten/Industrieanlagen
Schulen/Universitäten/Bibliotheken
Sportstätten
Sakralbauten
Ausstellungsbauten/Messehallen
Museen
Veranstaltungszentren, Versammlungsstätten
Die Neue Stahlbetonkonzeption
Tendenzen im Stahlbau
Überlegungen im Holzbau
Über die Ästhetik der Tragkonstruktionen
Ausbildungskonzept
Über den Autor
Stefan Polónyi studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Budapest und ging 1956 nach einer vierjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Budapest nach Köln und arbeitete für die Baufirma Bauwens. Bereits 1957 eröffnete er dort sein Ingenieurbüro. Als Professor für Tragwerkslehre wurde er 1965 an die TU Berlin berufen und baute dort das Institut für Modellstatik auf. An der neu gegründeten Universität Dortmund leitete er danach den Lehrstuhl Tragkonstruktionen (1971-1995). Zusammen mit Harald Deilmann war er hier maßgeblicher Ideengeber für das ?Dortmunder Modell? ? die gemeinsame Ausbildung von Ingenieuren und Architekten. Das Spritzbeton-Schalendach der Kirche St. Suitbert in Essen begründeten 1963 Polónyis Ruf als Tragwerksplaner. Er realisierte neue Faltwerk- und Schalenkonstruktionen, wie das Keramion 1971 in Frechen mit Peter Neufert nach einem Versuchsbau von Ulrich Müther. Die Verlängerung der Bahnsteigüberdachung des Kölner Hauptbahnhof (1991) neben dem Dom mit Kreuzgewölbe-Stabwerksschalen oder die Bogenkonstruktion der Glashalle Neue Messe Leipzig (1995) stehen für eine Kombination aus Ingenieurdenken und Intuition. Der Nonkonformist verwies stets auf die kulturelle Verpflichtung des Ingenieurs und gilt als Hauptvertreter einer aktiveren Rolle der Ingenieure beim Entwurf.
Wolfgang Walochnik (*1941, ? 2014 Berlin) studierte Architektur an der TU Berlin und war dann zunächst am dortigen Institut für Modellstatik tätig. Dort promovierte er über den Einfluss von Schalenkrümmung und Randsteifigkeit auf das Tragverhalten von HP-Schalen und engagierte sich in der International Association for Shell and Spatial Structures. Nach einem Intermezzo an der Bauingenieurfakultät der Technischen Universität Ruiba/Algerien war Wolfgang Walochnik Assistent an der TU Dortmund und wechselte später in das Kölner Ingenieurbüro Polonyi und Partner IPP.