Joseph Fouché war ein Politiker zur Zeit der Französischen Revolution und Polizeiminister während des Kaiserreichs und der Restauration. Balzac nannte ihn den psychologisch interessantesten Charakter seines Jahrhunderts, ein Mann von verwegenem Mut, Charakter- und Überzeugungslosigkeit, der vollkommenste Machiavellist seiner Zeit, Revolutionär und Kommunist, Royalist und Millionär. Er ließ Kirchen plündern und Tausende in Lyon hinrichten. Er stand nicht im Mittelpunkt wie Napoleon oder Robespierre, sondern hielt sich als Opportunist geschickt im Hintergrund. Stefan Zweig porträtiert ihn als den Politiker schlechthin.
Über den Autor
Stefan Zweig, geboren am 28. November 1881 in Wien und gestorben am 23. Februar 1942 in Petrópolis, Brasilien, war ein österreichischer Schriftsteller. Er entstammte einer großbürgerlich-jüdischen Familie, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Berlin und Wien und promovierte 1904 zum Doktor der Philosophie. Ausschweifende Reisen führten ihn quer durch Europa, Afrika und Indien bis nach Amerika. Während des Ersten Weltkriegs war er zunächst als Archivar, später in einer Schweizer Mission tätig und engagierte sich aktiv für den Frieden. Er floh vor der Nazidiktatur zunächst nach England, später nach Brasilien, wo er sich, unter heftigen Depressionen leidend, zusammen mit seiner Frau Lotte das Leben nahm.