Was konstituiert universitäre Praxis in ihrem alltäglichen praktischen Tun – sei es im Rahmen ‚primärer Interaktionsformate‘ (wie etwa Seminare oder Vorlesungen) oder in anderen institutionalisierten Kontexten (wie z.B. Beratungsgespräche oder Sprechstunden)? Die Beiträge dieses Bandes gehen dieser Frage nach, indem sie die je lokalen Handlungslogiken von Praktiken rekonstruieren, in denen universitäre Ausbildung stattfindet. Sie untersuchen u.a. die spezifische Kultur universitärer Seminarkommunikation, Praktiken der Gruppenarbeit im Fallseminar, die Interaktionsspezifik universitärer Sprechstunden und mündlicher Prüfungen sowie studentische Praktiken der Prüfungsvorbereitung.
Inhaltsverzeichnis
Von Papas, Brüdern und Cousinen. Zum Problem lebensweltlicher Bezugnahmen in der erziehungswissenschaftlichen Lehre.- Die Unwahrscheinlichkeit der Kohärenz. Mikrologische Untersuchungen der Struktur kommunikativer Anschlüsse im universitären Seminardiskurs.- Studierende bei der Gruppenarbeit im Fallseminar. ‚Protokollieren‘ zwischen Kooperation und distanziert-routinierter Aufgabenbewältigung.- Zur kooperativen Analysepraxis beim Forschenden Lernen in der fachdidaktischen Lehramtsausbildung.- A Preliminary Study of the Orderliness of University Students’ Note-Taking Practices.- Gesprächsstruktur und Interaktionsmuster in universitären Sprechstunden.- „Der Prüfer ist immer noch nicht der König“. Nachdenken über mündliche Hochschulprüfungen der Gegenwart.- ‚Lernen mit Altklausuren‘. Informelle Praktiken der Studierenden bei der Prüfungsvorbereitung.
Über den Autor
Dr. Tanya Tyagunova ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.