»Handelt es sich bei dem Universalismus, dessen die Insel-Bibliothek ein Zeugnis ist, nicht vielleicht um schöne Reste und Trümmer eines großen seelischen Einheitsbaues […]«, die nun nach langer Zeit »wieder zu Tage gefördert werden?« Mit dem Thema des kosmopolitischen Deutschtums beschäftigte sich Thomas Mann in den Jahren ab 1920 wiederholt. Wohl auf eine Bitte der Münchner Neuesten Nachrichten hin verfasste er für die Weihnachtsausgabe 1920 diese Besprechung zu drei neuen Buchreihen des Leipziger Insel Verlags. Unter dem Oberbegriff ›Editiones insulae‹ wurden dort im Rahmen der Bibliotheca mundi sowie der Reihen Libri librorum und Pandora Werke der Weltliteratur neu aufgelegt. Mann, der sich immer wieder gerne zu neuen Buchausgaben und Editionen äußerte, nahm die Besprechung 1922 in seinen Essayband ›Reden und Aufsätze‹ auf.
Über den Autor
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.