»While reading this adaption, one is in direct contact with Kafka himself […].« Durchaus lobend äußert sich Thomas Mann hier über eine Adaption des berühmten Romans, obwohl er zunächst skeptisch gewesen war, ob sich die Werke Kafkas für die Theaterbühne grundsätzlich eigneten. Die Bearbeitung Frank Sundstroms basiert auf einer französischen Übersetzung des Romans, die André Gide und Jean-Louis Barrault 1947 angefertigt hatten. Auf Grund seiner Vorbehalte hatte Manns sie zunächst nicht gelesen, die amerikanische Version jedoch zur inhaltlichen Vorbereitung genutzt. Die Tagebuchnotizen aus den entsprechenden Tagen (der Text datiert vom 29. November 1949) sind in Bezug auf die Entstehung nicht eindeutig. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass auch hier Erika Mann oder ein anderes Familienmitglied, entsprechend einer gelegentlichen Praxis im Hause Mann, ausgeholfen hat. Auszüge des Textes wurden anlässlich der Aufführung am 7. Dezember im dazugehörigen Programmheft abgedruckt.
Über den Autor
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.