Die Geschichte des Peloponnesischen Krieges sollte nicht nur die tatsächlichen Ereignisse schildern, sondern auch die anthropologischen Fundamente dieser Auseinandersetzung freilegen.
Zur Klärung der Vorgeschichte und der Ursachen des Krieges blickte Thukydides weit in die altgriechische Geschichte zurück, um daran die chronologische Darstellung des Krieges bis zum Jahr 411 v. Chr. anzuschließen.
Die sachliche Schilderung basiert auf Namen, Zahlen und ihrer chronologischen Anordnung. Thukydides zog auch archäologische Funde, Urkunden u.a. Quellen mit heran. Erstmals zeigte sich ein Geschichtsschreiber um Objektivität und Faktengenauigkeit bemüht, während er unbelegbare Traditionen, Legenden und Mythen aus seiner Erzählung ausklammerte.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
ERSTES BUCH
ZWEITES BUCH (Frühjahr 431 – Frühjahr 428 v. Chr.)
DRITTES BUCH (Sommer 428 – Frühjahr 425 v. Chr.)
VIERTES BUCH (Sommer 425 – Frühjahr 422 v. Chr.)
FÜNFTES BUCH (Sommer 422 – Winter 416/15 v. Chr.)
SECHSTES BUCH (Winter 416/15 – Sommer 414 v. Chr.)
SIEBTES BUCH (Sommer 414 – Sommer 413 v. Chr.)
ACHTES BUCH (Sommer 413 – Sommer 411 v. Chr.)
Anhang
Zeittafel (mit Buch- und Kapitelverweisen)
Geographischer Index
Aus dem Schaffen August Horneffers
Über den Autor
Thukydides wurde um 460 v. Chr. in Athen geboren und lernte Rhetorik und Philosophie. Er war vertraut mit dem Werk Herodots, dessen Vorlesungen er selbst beiwohnte.
Später war er im attischen Militär als General tätig und nahm 424 v. Chr. als Flottenkommandant am Peloponnesischen Krieg (431-404) teil. Da er dabei den Fall der Stadt Amphipolis an den spartanischen Feind nicht verhindern konnte, wurde er für 20 Jahre aus Athen verbannt. Sein Exil verbrachte er in Thrakien, wo er den Verlauf des Krieges genau beobachtete und analysierte. Auf diese Weise schuf Thukydides sein umfangreiches Geschichtswerk. Nach Ende des Peloponnesischen Krieges (404 v. Chr.) kehrte Thukydides vermutlich nach Athen zurück, wo er um 400 v. Chr. verstarb.
Im Gegensatz zu Herodot, der heute als Vater der Geschichtsschreibung gilt, kann Thukydides als Begründer der politischen Geschichtsschreibung und als Geschichtsphilosoph betrachtet werden. Denn der Gang der Ereignisse erscheint bei ihm nun nicht mehr dem Willen der Götter untergeordnet, sondern als ein Produkt menschlichen Handelns. Mit seiner Unterscheidung zwischen augenscheinlichen Anlässen und tiefer liegenden Ursachen historischer Ereignisse lieferte Thukydides überdies ein bis heute beachtetes methodisches Grundprinzip der systematischwissenschaftlichen Geschichtsschreibung.