Menschen, die auf Displays starren. – Das Smartphone ist binnen kürzester Zeit zu einem unentbehrlichen Medium des Selbst- und Weltbezugs für viele Menschen geworden. Alltägliche Szenen des nicht-bewussten, weitgehend habitualisierten Gebrauchs künden hiervon.
Timo Kaerlein unternimmt die Beschreibung, Historisierung und Kritik dieses Komplexes nahkörperlicher Computernutzung, der seit ca. Mitte der 2000er Jahre mit der ubiquitären Verbreitung des Smartphones aufkam. Die medienanthropologische Perspektive beleuchtet neue Aspekte des vermeintlich vertrauten Objekts – darunter etwa die häufig der Sichtbarkeit entzogenen Kontrollinfrastrukturen dieser personalisierten Überwachungstechnologie.
Über den Autor
Timo Kaerlein (Dr. phil.) ist Akademischer Rat im Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Von 2011 bis 2014 war er Kollegiat im Graduiertenkolleg »Automatismen« an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind digitale Nahkörpertechnologien, Theorie, Ästhetik und Kritik von Interfaces, Medienkulturen der Obsoleszenz und Social Robotics.