»Anno 1977 bedurfte es noch enormer Anstrengungen, um ein Medium zu ersinnen, mit dessen Hilfe man hoffte, Außeriridschen ein Bild vom Zustand unserer Welt zu vermitteln. Heute hätte es die NASA erheblich leichter: einfach diesen Lyrikband von Ulrich Beck in die Raumsonde legen und ab damit ins All! Es steht (fast) alles drin.« Michael Augustin
Globalisierung, Turnaround, Fusionen oder Burnout: Diese Begriffe gehören längst zum gängigen Alltagsvokabular. Vermutlich zum ersten Mal in der Gegenwartsliteratur thematisiert ein Lyriker die Härte der modernen Arbeitswelt mit ihren Athleten des Managements in Versen. Ulrich Beck ist seit vielen Jahren sowohl im Kosmos der Poesie als auch im Paralleluniversum der Business Class zuhause. Wie viele seiner Gedichte offenlegen, wird hier mit harten Bandagen gekämpft, gewonnen und verloren. Trotzdem hat sich Beck den Blick für das eigentlich Lebenswerte bewahrt, und es gelingen ihm Verse von einer schlichten Schönheit und Eindringlichkeit, die sich lange im Gedächtnis einnisten: »morgens hat der tag noch zu gewinnen«.
Inhaltsverzeichnis
Zwischen Rollkofferwelt und Trachtenzwerg
Freies Geleitwort von Michael Augustin
kommzeiten
reservate
einreiten, eine variation
halb sechs
frontbericht
corporate warriors
nirgendwo
kurzfristige inspektion
lange tage
graubrot für helden
flugsequenz
auf dauer betrieb
staatsbesuch
seitenwechsel
waldläufer
langer samstag
heimatkunde
fürs leben
sonntagsspiel
#intermezzo I
#fashion
#hüftschwung
#binnenschifffahrt
#frikassee
#poetik
#pfingsten
#remake
#unentschieden
#herbst
#jahresende
auszeiten
frühstück am meer
deutsches eck
samstags auf dem heuhaufen
wieder geburt
ostersonntag
fronleichnam
auf tour
als der sommer kürzer war
sonnenhotel
prego, please
sevilla bei regen
ins schloss
festtag
aller heiligen
xmess
christtagsfreude
panorama, unten links
nachwinter
#intermezzo II
#schland
#wiederkehr
#seniorenresidenz
#kirchentage
#naturgesetz
#willkommenskultur
#70plus
#hermannshöhle
#perspektivwechsel
#realdonald
#frauke
gehzeiten
wenn wir sterben
hochzeit, die
navigieren
eiland
auf großer fahrt
panorama
donner. schlag
zu tal
schicksalsspiel
therapie eigenblut
meine potentaten
zwischenzeit
kultur. untergang
der winzermeister
dorfchronik
schnitter, wir
in serie
alle macht den taxametern
Alphabetisches Verzeichnis der Gedichte
Über den Autor
Ulrich Beck, geboren 1964 in München, zählte in den Achtzigern zu den Gründungsmitgliedern der »Initiative Junger Autoren« (IJA). Er arbeitet in leitenden Funktionen für die Industrie. Seit einigen Jahren ist er auch beratend für die Zeitschrift DAS GEDICHT tätig. Seine Lyrik erscheint regelmäßig in Anthologien, Zeitschriften und Blogs. 1986 debütierte er als Schriftsteller mit dem Gedichtband »gleitzeit«. Nach über drei Jahrzehnten liegt mit »komm & geh zeiten« jetzt sein zweiter lyrischer Einzeltitel vor. Ulrich Beck lebt in Bremen.