Dieses Buch greift Probleme auf, die Rußlands spezifischen Weg in die Zivilisation charakterisieren: die Haltung Rußlands gegenüber dem Westen; die Konfrontation archaischer und zivilisationsbildender Elemente; der nationale Mentalitätstyp; Rußlands Ursprung in der Steppe als Hindernis bei der Herstellung eines Rechtsstaates; der Gewaltfaktor, welcher Rußlands zivilisatorische Entgleisungen provozierte; der eigenwillige russische „Demokratismus“, der Tyrannei herbeiführt; das Paradoxon einer fehlenden „echten Bürokratie“ und gleichzeitigen Übermacht des Beamtentums; die Entwicklung der Aufklärungs- und Freiheitsidee in Rußland. Das Buch gliedert sich in folgende Abschnitte: Über den nationalen Mythos des Unverständnisses. Freiheit oder Willkür: Über die russische Mentalität. Die Demokratie als historisches Problem in Rußland. Kann es in Rußland eine Bürokratie geben? Die russische Orthodoxie im imperialen Kontext: Konflikte und Widersprüche. Der Antichrist als Problem des totalitären Bruchs der europäischen Kultur (am Beispiel der russischen Kultur des 20. Jahrhunderts). Gewalt und Zivilisation in Rußland. Lev Tolstoj: Versuchung als Geschichtslosigkeit. Rußland im deutschen Zauberspiegel – Ivan Turgenev. Der russische Weg zu einer offenen Gesellschaft. Der „russische Europäer“ als Aufgabe Rußlands
Über den Autor
Der Autor: Vladimir Kantor studierte Literatur- und Sprachwissenschaften an der Moskauer Staatlichen Universität. 1974 Promotion und 1988 Habilitation am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der Ud SSR. Seit 1974 Mitherausgeber der Zeitschrift Voprosy filosofii und seit 1989 der Buchreihe Iz istorii otečestvennoj filosofskoj mysli. Ab 1992 Vorsitzender der Abteilung für russisch-deutsche literarisch-philosophische Verbindungen bei der Moskauer Philosophischen Stiftung. Seit 2003 Professor für Philosophie an der Hochschule für Ökonomie, Moskau. Autor bzw. Herausgeber von 15 wissenschaftlichen Büchern und über 300 Aufsätzen.Der Vorwortautor: Dr. Leonid Luks ist Professor für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.Die Editorin: Dagmar Herrmann, Slawistin, war langjährige Mitarbeiterin von Lew Kopelew im Rahmen des Wuppertaler Projekts zur Erforschung der Geschichte Deutsch-Russischer Fremdenbilder.