Lange bevor Deutschland als politische oder nationale Einheit überhaupt gedacht werden konnte, gab es ein dichterisches Sprechen über »unser lant« (Walther von der Vogelweide). Davon handelt dieses Buch – und wie sich diese Rede im Lauf der Jahrhunderte bis in die Gegenwart vollzogen und bis hin zur neueren kritischen Selbsterforschung und Identitätssuche angesichts der Katastrophen des 20. Jahrhunderts verändert hat. Zahlreiche Textbeispiele tragen zur Anschaulichkeit dieses Geschichtsbuches der besonderen Art bei. Obwohl es ›nur‹ von Literatur handelt, wirft es indirekt auch ein kritisches Licht auf die aktuellen, eher geschichtsvergessenen Debatten über eine deutsche ›Leitkultur‹, über deutsche ›Identität(en)‹ bzw. deren angeblichen Verlust.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.- I Nicht nur Leidenspathos: Deutschlandgedichte im 17. Jahrhundert.- II Partikularismus und Vaterland.- III Revolutionen.- IV Napoleonische Kriege und die Folgen des Wiener Kongresses.- V Zwischen den Revolutionen 1830 und 1848.- VI Das Reich: Vom Wunschbild zur kleindeutschen Realität.- VII Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.- VIII Spaltungen 1918–1945: Weimarer Republik, NS-Zeit, Exil.- IX Nachkriegszeit.- X ›Einig Vaterland‹
Über den Autor
Volker Meid lehrte als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts, in Freiburg und Bielefeld.