Für die heutige Jugend stehen auch in ländlichen Regionen die Zeichen der Zeit auf Vielfalt, Veränderung und Herausforderung. Nicht mehr die Frage nach Abwanderung ist für sie von Bedeutung, sondern die Gestaltung des eigenen Lebens in ihrer Heimat. Auch die Eifelregion steht paradigmatisch für einen neuen, sozial-räumlich entgrenzten Raumtypus, dessen mobile und urbanisierte Lebensweise ihn für seine Jugendlichen wieder attraktiv werden lässt. Wie die Generation Y ihr Leben zwischen dörflichen Traditionen und globalen Veränderungsprozessen meistert, haben die Autoren in einer umfangreichen Untersuchung nun offengelegt. Auf der Grundlage einer replikativen Surveystudie sowie begleitender explorativer Interviews bietet der vorliegende Band einen authentischen Einblick in den Alltag und die Lebensplanung der Landjugendlichen in der Eifelregion. Neben Themenfeldern wie Bildung, Freizeit und Medien sowie Formen sozialen und politischen Engagements lassen auch Fragen nach Glaubens-, Wert- und Zukunftsvorstellungen ein detailliertes Jugendporträt entstehen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zielsetzung und methodisches Vorgehen
2.1 Untersuchungsziel und Durchführung der Befragung
2.2 Anlage der Untersuchung, Erhebungsmethode und Ausschöpfungsquote
3 Bildung, Qualifikation und 'Work-Life-Balance'
3.1 Schule und Bildung
3.1.1 Verlängerung der Schul- und Ausbildungszeit
3.1.2 Anstieg des formalen Bildungsniveaus
3.1.3 Bildung und Region
3.1.4 Geschlechts- und herkunftsspezifische Bildungsunterschiede
3.1.5 Qualifikationsmentalität
3.2 Berufsausbildung und Übergangsmanagement
3.2.1 Ausbildungsbereiche und vielfältige Übergänge
3.2.2 Wissen über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten
3.2.3 Unterstützung bei der Ausbildungs- und Berufswahl
3.2.4 Einschätzung der Berufsperspektiven in der Eifelregion
3.2.5 Mobilitätsinvestitionen: Luxemburg als potenzieller Arbeitsort
3.3 Generation Y: Work-Life-Balance im Jugendalter
3.3.1 Kreatives Faulenzen
3.3.2 Familienorientierung
3.3.3 Streben nach Sicherheit und Beständigkeit
3.3.4 Verantwortungsbewusstsein und interne Kontrollüberzeugungen
3.3.5 Zukunftssicht
4 Freizeit, Medien, Jugendeinrichtungen
4.1 Freizeitaktivitäten
4.1.1 Formen und Orte der Freizeitgestaltung
4.1.2 Freizeittypen und sozialstrukturelle Differenzierungen
4.1.3 Mitgliedschaft in freizeitlichen Gruppierungen und Vereinen
4.1.4 Freizeitzufriedenheit und Defizite im Freizeitangebot
4.2 Mediennutzung
4.2.1 Umfang und Muster des Mediengebrauchs
4.2.2 Mediennutzung in sozio-demographischer Perspektive
4.2.3 Art und Inhalte der Computer- und Internetnutzung
4.2.4 Fantum und jugendkulturelle Szenen
4.3 Besuch von Jugendeinrichtungen
4.3.1 Besuchsfrequenz und Sozialmerkmale der Besucher
4.3.2 Regionale Unterschiede in der Besuchsfrequenz
4.3.3 Jugendeinrichtungen als 'Wohlfühlfaktor'
4.4 Offener Jugendtreff in A-Dorf – eine Geschichte des Scheiterns?
4.4.1 Geschichte des Jugendraums
4.4.2 'Rettungsversuche'
4.4.3 Zukunftsaussichten
5 Politik und Partizipation
5.1 Politisches Interesse: Ausprägung und Trendwende
5.2 Politikbezogene Themenfelder
5.3 Formen der Partizipation
5.4 Interferenz lebensweltlicher und jugendkultureller Beteiligung
5.5 Exkurs: Die Hardcore-Szene als politisierte Jugendkultur
6 Glaubensbindung und kirchlich-religiöse Praxis
6.1 Konfessionszugehörigkeit
6.2 Religiöse Selbsteinschätzung und Glaubensüberzeugungen
6.3 Religiöse Praktiken und Kirchenbindung
6.4 Religion als Privatsache
6.5 Signaturen der Jugendreligiosität in der Gegenwart
7 Bleibeorientierung, Abwanderung und Rückkehrabsicht
7.1 , Bleiben oder Gehen' – eine pragmatische Entscheidung
7.2 Einflussfaktoren auf die 'residenzielle Mobilität'
7.3 Ortsbindung und Wohnortverantwortung
8 Zusammenfassung und Ausblick
9 Literaturverzeichnis
Über den Autor
Dr. Waldemar Vogelgesang ist Professor der Soziologie an der Universität Trier und Mitbegründer der interdisziplinären Forschungsgruppe ‚Jugend, Medien und Kultur‘.