Shakespeares‘ Sonette transportieren einen nie enden wollenden Zauber, über ihnen scheint ein besonderes Geheimnis zu walten. Der Dichter spricht darin in der Ich-Form zu uns, er nennt sich selbst beim Namen: Will. ‚Will‘, das ist im Englischen aber auch der Wille und so nennt sich auch jener, dem ein Großteil der Gedichte gewidmet ist. Und doch ist von vielen der Sonette keineswegs mit Gewissheit zu sagen, ob sie sich an einen Mann oder an eine Frau wenden. An wen sie auch gerichtet sein mögen – die Sonette erzählen in unnachahmlicher Weise von den Himmel- und Höllenfahrten der Liebe eines Dichters, der schon zu Lebzeiten für unsterblich gegolten hat.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Sonette 1–154
Von der Kunst der Darstellung
auf dem Elisabethanischen Theater
Über den Autor
Richard Bletschacher, geboren 1936, ist Regisseur, Dramaturg, Maler und Autor zahlreicher musikwissenschaftlicher und literarischer Publikationen. Von 1982–1996 war er Chefdramaturg an der Wiener Staatsoper. Zahlreiche Operninszenierungen auf vier Kontinenten, Lehraufträge an der Opernklasse der Universität für Musik und darstellende Kunst sowie am Max Reinhardt Seminar. Er lebt und arbeitet nun als Schriftsteller und Maler in Wien und Drosendorf an der Thaya.