Fragen nach Geist, Subjektivität und freiem Willen beschäftigen seit jeher die Philosophie, aber auch die Psychologie. Mit Selbst im Spiegel legt Wolfgang Prinz eine neue Theorie des Geistes vor. Der menschliche Geist, so Prinz, ist ein radikal offenes System, das keineswegs »fertig« auf die Welt kommt. Vielmehr muss er erst geschaffen und geformt werden – in Interaktion mit anderen geistbegabten Wesen. Erst im Spiegel der anderen verstehen wir, was Denken und Handeln ist. Erst nachdem wir Subjektivität bei anderen entdeckt haben, schreiben wir sie uns selbst zu. Sie ist – wie der freie Wille – ein soziales Artefakt, aber dennoch ebenso real wie eine Naturtatsache.
Über den Autor
Wolfgang Prinz, geboren 1942, ist emeritierter Direktor am Max- Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie Honorarprofessor an den Universitäten München und Leipzig. Er wurde u. a. mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Oswald-Külpe-Preis ausgezeichnet.