Wolfgang U. Eckart setzt sich vornehmlich mit dem politischen Sauerbruch – oder besser: der politischen Selbstinszenierung des großen Chirurgen – im Wandel der Systeme, die seinen Lebensweg begleiteten, auseinander. Insbesondere die über weite Strecken von seinem Ghostwriter konstruierte, teilweise erfundene ‚Autobiographie’ „Das war mein Leben“ hat dem Publikum zusammen mit dem auf ihrer Grundlage entstandenen Spielfilm einen idolhaften Artztypus vorgehalten, der möglicherweise für mindestens eine ganze Generation junger Mediziner vorbildhaft wirkte. Aber Sauerbruch entsprach diesem entworfenen Bild nicht. Er hat sich auf eine bisweilen schwer verständliche, bisweilen sogar unerträgliche Weise mit den jeweiligen politischen Machthabern arrangiert und gleichzeitig immer wieder auch Ambivalenzen und Brüche offenbart.
Inhaltsverzeichnis
Biographisches und Karriere.- Chirurgische Innovationen.- Weltanschauung und politische Positionierungen.- Die Vermarktung Sauerbruchs nach Kriegsende.
Über den Autor
Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.