Die Universität sieht sich im 21. Jahrhundert mit neuen und schwer überschaubaren Herausforderungen konfrontiert, doch verharrt sie in ihrem Denken und ihren Methoden im 19. Jahrhundert. Yehuda Elkana und Hannes Klöpper setzen ihre Vision einer zeitgemäßen Universität dagegen. Deren Hauptaufgabe wird es sein, die Studierenden auf die globalen Fragen von Gegenwart und Zukunft vorzubereiten und sie so zu Bürgern auszubilden, die in der demokratischen Zivilgesellschaft Verantwortung übernehmen.
Elkana und Klöpper proklamieren nicht weniger als die Idee einer Neuen Aufklärung: Die Einsicht, dass Wissen und Erkenntnis nicht feststehen, sondern revidierbar und kontextabhängig sind, ist die Voraussetzung für die Lösung komplexer Probleme. Um ein solches vernetztes Denken zu vermitteln, bedarf es grundlegend neuer Curricula, aber auch alternativer Lehrformen und dynamischerer Universitätsstrukturen. Durch eine derartige Neuausrichtung kann die Universität einmal mehr zu einer die Gesellschaft prägenden und gestaltenden Kraft werden.
Über den Autor
Yehuda Elkana war 25 Jahre lang Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seine wissenschaftliche Karriere führte ihn als Gastwissenschaftler u.a. nach Harvard, Stanford und Oxford. Von 1995 bis 1999 war er Professor für Wissenschaftstheorie an der ETH Zürich. Anschließend wirkte er zehn Jahre lang als als Präsident und Rektor an der Central European University in Budapest.
Er starb im September 2012.
Hannes Klöpper studierte Internationale Beziehungen in Dresden und Straßburg und Liberal Arts in Berlin sowie von 2007 bis 2009 Public Policy an der Hertie School of Governance und der Columbia University. 2010/11 war er Associate im Projekt ‚Neue digitale Gesellschaft‘ der stiftung neue verantwortung. Seit Mitte 2011 ist er geschäftsführender Gesellschafter der iversity Gmb H, einem im Bildungsbereich tätigen Internet-Startup.