Verhilft die Boulevardpresse queeren Deutungen zur Repräsentation in der dominanzgesellschaftlichen Kultur? Am Beispiel von »Bild« und »Hürriyet« zeigt Yener Bayramoglu, wie boulevardjournalistische Versuche, normabweichende sexuelle Subjekte zu skandalisieren, queere Positionen sichtbar machen. Durch seine historisch-komparative Analyse verliert die oft wiederholte Dichotomie von Okzident und Orient ihre Bedeutung: Während eine Pluralität von queeren Repräsentationen in der »Hürriyet« offen zu beobachten ist, ist der deutsche Kontext von falschen Repräsentationen, verzerrten Stimmen sowie großen Lücken auf Grund von Nicht-Repräsentation gekennzeichnet.
Über den Autor
Yener Bayramoglu (Dr. phil.) ist Medien- und Kommunikationswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Queer Theory, Digitale Medien, Migration und Verschwörungstheorien.