Ibn Taymiyya verfolgte das Projekt, den Widerstreit von Vernunft und Offenbarung, der das islamische Denken seiner Zeit – und freilich weit darüber hinaus – zutiefst prägte, einer harmonischen Auflösung zuzuführen. Er weist in seiner grundsätzlichen Kritik der falsafa (Philosophie) und des kalām (Theologie) deren Bestreben, den vermeintlichen Widerspruch zwischen Vernunft und Offenbarung durch eine Überordnung der Vernunft zu lösen, entschieden zurück, indem er die Wurzeln des diesem Vorhaben zugrundeliegenden Begriffs der Vernunft in der griechischen Philosophie aufsucht und einer gründlichen Kritik unterzieht. Statt dabei, wie oftmals unterstellt wird, einem blinden Irrationalismus zu verfallen, zeigt Ibn Taymiyya ganz im Gegenteil den Mangel an Vernünftigkeit dieser vermeintlich überlegenen Rationalität auf und schickt sich an, einen erneuerten und erweiterten Begriff der Vernunft an deren Stelle zu setzen. Und sein Bestreben ist schließlich auf den Nachweis gerichtet, dass dieses Verständnis von Vernunft mit der wahrhaften Offenbarung und den tiefsten Aspirationen des menschlichen Lebens in harmonischem Einklang steht.
Yusuf Kuhn
Über Vernunft und Offenbarung in Ibn Taymiyyas Denken [EPUB ebook]
Studien zur Kritik der Philosophie im islamischen Denken – Band 3
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Sprache Deutsch ● Format EPUB ● Seiten 420 ● ISBN 9783748292555 ● Dateigröße 5.7 MB ● Verlag tredition ● Ort Ahrensburg ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2020 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 7662424 ● Kopierschutz Adobe DRM
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