Veras Vater wird beerdigt. Einsam war es um den Mann geworden, der einst der Neuen Ökonomischen Politik Walter Ulbrichts das wissenschaftliche Zahlenwerk gab. Seine Tochter verbindet wenig mit ihrem Vater und dem Land, in dem sie geboren wurde. Bis sie im Kreise der politischen Aktivisten den Journalisten Frigyes kennenlernt. Für Vera öffnet sich eine Verbindung zur Welt ihres Vaters. Langsam tastet sich die junge Frau an ihr Vermächtnis heran. Frigyes jedoch kann am Erbe der DDR nichts Gutes finden und nennt Veras Versuche traurig und grotesk.
Dietmar Daths Geschichte über die Positionierung heutiger Politaktivisten und Linker schlägt einen ungewöhnlichen Bogen in die Historie der beiden deutschen Staaten. Sie buchstabiert aber auch die Ökonomie der täglichen Verzweiflung und Depravation, aus der Auflehnung entstehen kann und muss.
About the author
Dietmar Dath, 1970 geboren in Rheinfelden (Baden) ist Autor und Übersetzer. Seit 1990 veröffentlichte er eine Vielzahl literarischer und journalistischer Texte. Von 1998 bis 2000 war er Chefredakteur des Popkultur-Magazins ‘Spex’ und von 2001 bis 2007 Feuilleton-Redakteur der ‘Frankfurter Allgemeinen Zeitung’. 2011 ist Dath zur ‘Frankfurter Allgemeinen Zeitung’ zurückgekehrt, seither arbeitetet er dort als Filmredakteur.
Seit 1995 erschienen etwa fünfzehn Romane, darunter ‘Dirac’ (2006), ‘Die Abschaffung der Arten’ (2008) und ‘Sämtliche Gedichte’ (2009, alle Suhrkamp). Außerdem veröffentlichte Dath Bücher und Essays zu wissenschaftlichen, ästhetischen und politischen Themen, so die Streitschrift ‘Maschinenwinter’ (2008) und die ‘Basis Biographie Rosa Luxemburg’ (2010, beide Suhrkamp). Jüngst ist Dietmar Dath auch als Dramatiker und Lyriker in Erscheinung getreten. Er lebt in Freiburg.