Mit der Wahl und Präsidentschaft Trumps hat sich die Medienkultur verändert. So scheint sich die Prognose Neil Postmans bestätigt zu haben, der schon vor 30 Jahren das Fernsehen als Bedrohung der Demokratie ausmachte. Trumps Erfolg basiert aber nicht alleine auf dem Fernsehen, sondern auf einem komplexen Netzwerk von alten und neuen Medien, das Informationen, Bilder und Affekte auf eine intensive und kaum zu kontrollierende Weise zirkulieren lässt. Trump ist eine Heimsuchung, die kaum zu antizipieren war und immer noch nicht zu begreifen und zu akzeptieren ist. Trumps Präsidentschaft steht für eine Inkommensurabilität zwischen den ‘medialen’ Wahrnehmungsmustern, die ihn als Präsidenten nicht fassen können, und einer Wirklichkeit, in der ein Präsident Trump doch jeden Tag beweist, dass er möglich ist. Der Band erkundet die Komplexität des Phänomens Trump, fragt nach dem Status der Medien- und Populärkultur, hinterfragt die eigenen Verfahren der Medienanalyse und etabliert neue Ansätze, die Medienwelt nach und mit Trump zu verstehen.
About the author
Dominik Maeder, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Medienwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Herbert Schwaab lehrt als Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Regensburg. Stephan Trinkaus vertritt derzeit (So Se 2020) die Professur für digitale und audiovisuelle Medien an der Universität Bayreuth. Anne Ulrich, Dr., ist Akademische Rätin am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen. Tanja Weber, Dr., arbeitet als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Medienkultur und Theater an der Universität zu Köln.