Die Materialitätsgeschichte der Aufklärung anhand der Sammelpraxis von Vater und Sohn Forster.
Weltumsegler, im Feld forschende Naturhistoriker und Ethnologen, Gelehrte – Johann Reinhold (1729-1798) und sein Sohn Georg Forster (1754-1794) trugen grundlegend zur Erschließung außereuropäischer Welten bei. Durch Sammeln, Ordnen, Zeigen, Zeichnen, Transportieren und Präparieren sowie durch Schreiben und Übersetzen haben sie einen erheblichen Anteil an dem Prozess genommen, der die zusammen mit James Cook erkundeten Räume in Wissensgegenstände verwandelte. Insofern waren die Forsters Produzenten: Das arkadische O-Tahiti und die Freundschaftlichen Inseln oder die düsteren Gestade – der Charlotten-Sund und die verschneite Ödnis Feuerlands – sind zum einen tatsächlich in Augenschein genommene Orte, zum anderen sind es Gegenstände und Ergebnisse von Gestaltungsprojekten.
Der vorliegende Band erschließt das Geflecht der Arbeitsfelder von Johann Reinhold und Georg Forster. In den Blick genommen werden die Materialitätsgeschichte der Aufklärung im Bereich der Sammlungs- und Objektpraxis sowie die sammlungsrelevanten Infrastrukturen und Institutionen des aufgeklärten Wissens.
About the author
Elisabeth Décultot, Professorin für neuere deutsche Literatur an der Universität Halle-Wittenberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur und zum Kunstdiskurs des 18. und 19. Jahrhunderts.
Jana Kittelmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Halle-Wittenberg, Koordinatorin sowie Mitherausgeberin der Edition ‘Johann Georg Sulzer. Gesammelte Schriften’.
Andrea Thiele, Forschungskoordinatorin des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) an der Universität Halle-Wittenberg und Geschäftsführerin der Dessau-Wörlitz-Kommission.
Ingo Uhlig, außerplanmäßiger Professor am Germanistischen Institut der Universität Halle-Wittenberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet für Energiesysteme der Technischen Universität Berlin.