Der Kalte Krieg war auch ein Krieg der Geheimdienste. Erstmals zeigen bislang völlig unbekannte Akten des Bundesnachrichtendienstes und der Staatssicherheit, welche Hintergründe, Ziele und vor allem Folgen der erste von Ost-Berlin geführte »konzentrierte Schlag« gegen die Organisation Gehlen im Herbst 1953 hatte. Betroffen waren mehrere hundert verhaftete vermeintliche Spione in der DDR, deren Schicksal im Spiegel beider Geheimdienste beleuchtet wird. Dieser Geheimdienstkrieg spielte sich nicht im Verborgenen ab. Die Staatssicherheit versuchte
mit einer bis dahin beispiellosen Medienkampagne, den Gehlen-Dienst öffentlich zu diskreditieren. Konnte die Stasi die Operation als »Erfolg« für sich verbuchen, musste der künftige Bundesnachrichtendienst Ende 1953 nicht nur Sicherheitsprobleme beheben, sondern auch das eigene Ansehen im Bundeskanzleramt, bei der CIA und in der westdeutschen Öffentlichkeit wiederherstellen.
(Band 3 der Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968)
About the author
Daniela Münkel, ab 1981 Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Politikwissenschaft und Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Göttingen, 1994 Promotion, 1994-1996 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover, 1997-2000 Werkvertrag mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, 2000-2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover, 2005 Habilitation, 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Bundestages, 2005-2006 Vertretung des Lehrstuhls für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität Saarbrücken, 2007-2008 Gastdozentur an der Universität Heidelberg, seit 2008 Projektleiterin in der Abteilung Bildung und Forschung der BSt U.