Thomas Hürlimann ist einer der vielseitigsten und profiliertesten deutschschweizerischen Autoren der Gegenwart. Sein dramatisches, erzählerisches und essayistisches Werk umspannt so unterschiedliche Bereiche wie politisches Dokumentarstück und katholisches Volkstheater, zeitgeschichtliche Schlüsselromane und philosophische Essays. Der unverkennbare Hürlimann-Sound liegt in einer melancholisch-schelmischen Grundspannung, die sein Schreiben vom Debüt ‘Die Tessinerin’ bis zum umfangreichen Selbstporträt ‘Heimkehr’ über vier Jahrzehnte prägt.
Das Heft fragt nach den Grundzügen seines Werks und analysiert seine familienbiogra?sch und durch die religiöse Herkunftswelt inspirierte Prosa und Dramatik, seine Geschichtsbilder und Gesellschaftskritik sowie die Bedeutung der Katze als philosophisches und poetologisches Tier.
Tabla de materias
– Thomas Hürlimann: Coco Chanel im Kloster
– Nicolas von Passavant: Grundzüge von Thomas Hürlimanns Prosa, vom Debüt ‘Die Tessinerin’ her aufgerollt
– Jürgen Barkhoff: Die Katze als philosophisches und poetologisches Tier
– Tan Wälchli: ‘Mit Blick auf das Reich’. Multiperspektivität und unscharfe Geschichtsbilder in Thomas Hürlimanns Weltkriegsdramen
– Irmgard M. Wirtz: Das Einsiedler Welttheater: Spiele von Vergänglichkeit und Endzeit
– Barbara Schlumpf/Nicolas von Passavant: Thomas Hürlimanns Dialektstücke in Einsiedeln. Ein Werkstattgespräch
– Hubert Thüring: Krankheit als Metonymie. Morbologische Verfremdungen in Thomas Hürlimanns ‘Die Tessinerin’ und ‘Meine Reise ins eigene Innere’
– Michael Braun: Der eiserne Vater und die lachende Mutter. Familiendesaster in Thomas Hürlimanns Schweizer Trilogie
– Alfred Bodenheimer: ‘Ich verstehe die Sprache der Katzen’. Thomas Hürlimanns Roman ‘Heimkehr’ als Arbeit am Logos
– Alexander Honold: Nicht übel. Hürlimanns ‘Heimkehr’-Roman als intertextuelle Odyssee
– Benedikt Koller/Nicolas von Passavant: Auswahlbibliografie
– Notizen
Sobre el autor
Alexander Honold lehrt Literaturwissenschaft an der Universität Basel, publizierte u. a. zu Hölderlin, Goethe, Walter Benjamin, Robert Musil und Peter Handke; Forschungsschwerpunkte u. a. interkulturelle Germanistik, Reiseliteratur, Erzählsysteme, Kalendergeschichte und Medical Humanities.
Nicolas von Passavant promovierte 2017 in Basel über ‘Romantische Exzentrik’; Forschungsaufenthalte in Frankfurt/M., London und Berlin, neben einer Vertretungsprofessur an der Universität Wien Arbeit an einer Habilitationsarbeit über Körperbilder in Literaturen des Spätbarocks und der Frühaufklärung.