Mitarbeitende und Verantwortliche in Institutionen der Erwachsenenbildung finden in diesem Band theoretisch fundiertes Erfahrungswissen sowie didaktische und methodische Empfehlungen für die Konzeption, Planung und Durchführung von Bildungs- und Begleitangeboten für Menschen mit Fluchthintergrund.
Einen besonderen Fokus legt der Praxisband auf die differenzierte Darstellung der komplexen Lebenslage und institutionellen Kontexte Geflüchteter. Bildungsanbietende werden so in systematischer Weise für die Lernvoraussetzungen geflüchteter Menschen sensibilisiert, wodurch sich auch spezielle Anforderungen an das Bildungsangebot und den organisatorischen Rahmen erschließen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend sind die Leserinnen und Leser besser in der Lage, ein adressatengerechtes und lernwirksames Bildungsangebot auszubringen, und zwar weitgehend unabhängig von der jeweiligen politischen und rechtlichen Situation.
In dem Band diskutieren die Autorinnen und Autoren außerdem Programmangebote, die die Teilnehmenden zu ersten Schritten autonomer Teilhabe und darauf aufbauenden Integrations- sowie weiteren Bildungswegen in der Gesellschaft im Ankunftsland befähigen. Aufbauend auf eine kritische Analyse des Grundbildungskonzepts werden die vier besonders teilhaberelevanten Grundbildungsbereiche Sprache/Literalität, die soziokulturelle, die Verbraucher- und die Arbeitnehmer-Grundbildung entfaltet. Abschließend werden Empfehlungen zur Steigerung der Nachhaltigkeit des Bildungsangebots ausgesprochen: durch Professionalisierung und Evaluation.
Tabla de materias
Vorbemerkungen (DIE)
1. Einleitung
1.1 Zukunftsperspektive Fluchtgeschehen
1.2 Bildungsziel für Adressaten von Bildungsmaßnahmen: Bildung zu Autonomie
1.3 Organisatorische und didaktische Konsequenzen für Bildungsträger
2. Bildungsadressaten Geflüchtete und ihre Lebenslagen im Ankunftsland
2.1 Besonderheiten der Lebenslage von Flüchtlingen
2.1.1 Fluchthintergrund als Einwanderungsmotiv
2.1.2 Psychische, physische und soziale Verfasstheiten
2.1.3 Rechtsstatus und Bleibeperspektive als Inklusions- und Exklusionsaspekt
2.2 Besonderheiten der Lebenslage aller Menschen mit Migrationshintergrund
2.2.1 Kultur als Differenzierungsmerkmal und Bildungsressource
2.2.2 Sprache (und Literalität) als Limitation und Ressource
2.2.3 Anerkennungsprobleme mit Blick auf das deutsche Berufsbildungssystem
2.2.4 Wahrnehmung im öffentlichen Raum
2.3 Literaturverzeichnis und weitere Quellen
3. Grundbildungsbedarfe (kontextuell und gruppenspezifisch)
3.1 Grundbildungsdilemma
3.1.1 Grundbildung als Basis autonomer Teilhabe an Gesellschaft
3.1.2 Grundbildung als Voraussetzung weiterer Lernprozesse
3.2 Inhalte von Grundbildung
3.2.1 Sprache – Literalität
3.2.2 Sozio-kulturelle Grundbildung
3.2.3 Politische Grundbildung
3.2.4 Verbrauchergrundbildung
3.2.5 Arbeitnehmergrundbildung
3.3 Literaturverzeichnis und weitere Quellen
4. Besonderheiten der Programmgestaltung für Geflüchtete
4.1 Methodische Spezifika des Adressatenkreises
4.2 Professionalisierung des Lehrpersonals
4.3 Finanzierung der Bildungsangebote
Exkurs: Integrationskurse für die Mehrheitsgesellschaft?
4.4 Literaturverzeichnis und weitere Quellen
5. Fazit/Ausblick
6. Serviceteil
Glossar (aus Beiträgen und erforderlichen Ergänzungen)
Weiterführende Verweise und Beispiele
Abstract
Autorenporträt
Sobre el autor
Silvester Popescu-Willigmann ist Geschäftsführer des ‘Flüchtlingszentrums Hamburg – Zentrale Information und Beratung für Flüchtlinge g Gmb H’. Der diplomierte Wirtschaftspädagoge und Verwaltungswirt ist in Lehre und Forschung aktiv sowie als Publizist tätig.
Prof. Dr. Bernd Remmele ist momentan Projektmitarbeiter am Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Pädagogischen Hochschule Freiburg.