Ein geringer Bildungsstand wirkt sich auf die Einkommensposition und den sozialen Status eines Menschen aus: Das Fehlen von Bildung verringert die Chancen an gleichberechtigter Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben und führt oft auch zu Einkommensarmut, die den Bezug von Transferleistungen des Staates – zum Beispiel Arbeitslosengeld – notwendig macht. Neben den individuellen Folgen hat Bildungsarmut jedoch auch massive Auswirkungen auf gesamtwirtschaftliche Größen. Übersetzt in eine volkswirtschaftliche Terminologie handelt es sich beim Phänomen der Bildungsarmut um eine Humankapitalschwäche. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels hat Stagnation in den Bildungsanstrengungen der nachrückenden Generationen für die Wirtschaft langfristig den Verlust an insgesamt verfügbarem Humankapital zur Folge. Durch diese Entwicklung droht Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückzufallen. Aus Sicht der Bildungsökonomie sind deshalb in mehreren politischen Bereichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Potenzial an Kompetenzen junger Menschen besser auszuschöpfen.
Die Veröffentlichung beruht auf dem Gutachten Bildungsarmut und Humankapitalschwäche in Deutschland (Download-Link zum Server des DIHK, 122 Seiten, PDF 560 KB) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln für den Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wrtschaft.
Sobre el autor
Dr. rer. pol. Christina Anger
Studium der Volkswirtschaftslehre und Promotion an der Universität Trier; seit 2004 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Referentin im Wissenschaftsbereich Bildungspoltik und Arbeitsmarktpolitik.
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Dr. rer. pol. Axel Plünnecke
Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen; von 1996 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Braunschweig und Promotion; zugleich Lehrbeauftragter an den Fachhochschulen Holzminden/Hildesheim und Wolfenbüttel sowie an der Privaten Fachhochschule Göttingen; seit 2003 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Arbeitsbereich „Bildungsökonomie“ und ab 2005 stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.
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Dipl.-Volkswirtin Susanne Seyda
Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln; seit 2002 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Referentin im Projekt ‘Zukunft der Arbeit’ innerhalb des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.